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Main Echo, 19.11.2009
        Premiere mit Bravour bestanden
            Chorkonzert: Sangeslust Hofstädten erntet verdienten
              Applaus für ihr erstes abendfüllendes Programm
Schöllkrippen-Hofstädten. Nachdem
          sie bislang nur bei Konzerten anderer Gastgeber mitgewirkt haben,
          bestanden die Aktiven des Gesangvereins Sangeslust Hofstädten am
          Samstagabend ihr erstes abendfüllendes Konzert mit Bravour.
          Dorfgemeinschaftshaus gefüllt:  »Nun haben wir endlich
          eine Möglichkeit zum Auftreten«, freute sich die Vorsitzende Margit
          Weipert, als sie die Gäste im voll besetzten Dorfgemeinschaftshaus
          begrüßte und erklärte, dass das Konzertmotto »Melodien im Grund«
          passend zum Standort gewählt worden sei. Die Sängerinnen und Sänger
          hatten unter der Leitung von Musikdirektor Friedolin Wissel jedoch
          einen musikalischen Reigen zusammengestellt, der sich auf gutem Niveau
          präsentierte.
          Dazu gehörten zum einen die Lieder, bei denen Solist Alois Kempf im
          Blickpunkt stand. Neben dem »Trinklied« aus der Oper »La Traviata«
          waren das »La donna e mobile« aus der Oper »Rigoletto«, »Dunkelrote
          Rosen bring ich schöne Frau« aus der Operette »Gasparone« und das
          »Wolga-Lied« aus der Operette »Zarewitsch«. Nicht zu vergessen das
          Lied »Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde«, mit dem einst Robert
          Stolz begeisterte und das dank Kempf so schnell nicht in Vergessenheit
          geraten wird.
          Eröffnet wurde der Chorabend mit »Conquest of Paradise«. Vangelis
          komponierte diese Melodie für den Film »1492«, der sich um die
          Entdeckung von Amerika dreht. Zu Weltruhm gelangte sie jedoch erst,
          als der deutsche »Gentleman-Boxer« Henry Maske sie als »sein«
          Einzugslied erklingen ließ. Die Aktiven der Sangeslust haben sich
          diese Idee zu eigen gemacht, denn mit Teelichtern in der Hand
          marschierten auch sie dazu ein.
          Danach erinnerten sie mit »Der Freundschaft Band« von Edward Elgar an
          die Einheit Europas und den Frieden in der Welt, der auch im
          altrussischen Kirchengesang »Tebje Pajom« von Dimitri Bortnianski im
          Vordergrund steht. 
          Den Ausflug in die Welt des Musicals mit »Wein nicht um mich
          Argentinien« und »Memory« quittierten die Gäste ebenso mit reichlich
          Beifall, wie die sich anschließend
en Gospels »Down
          by the Riverside«, »Halleluja, sing ein Lied« und »Swing low«. Mit den
          Songs »Heimweh«, im Original von Freddy gesungen, und »Marina« von
          Rocco Cranata landeten die Aktiven wieder in deutschen Gefilden, bevor
          sie sich mit »Time to say goodbye« verabschiedeten. Hier schloss sich
          der Kreis des Abends, denn mit diesem Lied hat Henry Maske seinen
          letzten Kampf (vor dem Comeback-Kampf) enden lassen. Die Ovationen des
          Publikums verhallten dennoch nicht ungehört, da die Sangeslust das
          beliebte Volkslied »Frieden« von Maria Hellwig als Zugabe mitgebracht
          hatte.
           Dank an Dirigent Wissel
          Abgerundet wurde der Abend mit dem Klaviersolo »Alla turca« von
          Wolfgang Amadeus Mozart. Gespielt wurde es von Dirigent Wissel, der
          die Sängerinnen und Sänger auch bei den meisten anderen Liedern am
          Klavier begleitet. Für ihn hatte die Vorsitzende eine Überraschung
          vorbereitet, denn in Anerkennung für dessen 30-jährige Arbeit mit der
          Sangeslust überreichte sie Wissel eine Urkunde und ein Präsent. »Er
          ist mit Leib und Seele Musiker und hat uns zu dem gemacht, was wir
          heute sind«, würdigte Weipert den Chorleiter. 
          Marion Stahl
Main Echo, 08.10.2009
        "Der Laden muss brummen"
            Nahversorgung: Hofstädtener Dorfladen-Initiativgruppe
              stellt Betreiberkonzept im Marktgemeinderat vor - Mini-GmbH
Schöllkrippen. "Unser Ziel ist,
          unseren Hofstädtener Dorfladen zum Jahresende 2010 zu öffnen",
          erklärte Sigrid Dedio von der Initiativgruppe Dorfladen am Dienstag in
          der Sitzung des Marktgemeinderats, zu der 15 Zuhörer gekommen waren.
          Michaela Mannel, Tanja Staab - beide ebenfalls aus der Initiativgruppe
          - und Dedio informierten über das Betreiberkonzept, Investitionen und
          Wirtschaftsplanungen.
          Eine Umfrage, an der sich 87 der insgesamt 180 Haushalte des Ortsteils
          beteiligt hatten, ergab, dass 86 Prozent der Befragten der Meinung
          seien, die Versorgungssituation in Hofstädten solle verbessert werden,
          hieß es zuvor. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung des Beraters Wolfgang
          Gröll zeige, "der Laden muss brummen", wenn sich das Geschäft lohnen
          soll, so Dedio. 
          Die drei Frauen von der Initiativgruppe zeigten sich überzeugt, dass
          der Laden unter dem Motto "Lebensmittel und mehr" - das heißt,
          Versorgung der Bürger mit Lebensmitteln und Waren des täglichen
          Gebrauchs und sozialer Treffpunkt - gute Aussichten habe. Recht
          scheint dem Arbeitskreis bereits jetzt schon das große Interesse und
          der Rückhalt der Bevölkerung zu geben. 
          Für die Mini-GmbH "Dorfladen Hofstädten UG & Still" - einem
          Bürgerladen in Form einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft
          mit Geschäftsführer und einem Mitgliederrat, der von stillen
          Gesellschaftern gewählt wird - haben schon zahlreiche Personen
          schriftlich ihre Bereitschaft erklärt, Geschäftsanteile zu zeichnen.
          Bei derzeit 99 Zeichnern, darunter auch Familien, mit 162 Anteilen
          seien 24 300 Euro zusammen gekommen, lautet das vorläufig stolze
          Ergebnis. Die Initiatoren sind zuversichtlich, dass sie die übrigen
          Anteile zu je 150 Euro auch noch "zusammen kriegen". Unterm Strich
          werden gut 30 000 Euro benötigt, um die Investitionen abdecken zu
          können. Die Kosten für Ladeneinrichtung und Warenerstausstattung
          bezifferte Dedio auf je 15 000 Euro; an sonstigen Gründungskosten
          kämen weitere 2000 Euro hinzu. Bei monatlichen Fixkosten (darunter
          auch Personalkosten) von 3070 Euro und einer angenommenen
          Handelsspanne (Marge) von 22 Prozent errechnet sich der erforderliche
          Monatsumsatz auf 13 955 Euro. Der erwartete Jahresumsatz liege bei gut
          167 000 Euro, der erwartete Wareneinsatz bei rund 131 000 Euro.
          Kostendeckung und Gewinnerzielung sei oberstes Prinzip. Die
          Hofstädtener seien aber auch über die Risiken des Unternehmens
          aufgeklärt worden, sagte Dedio. "Im schlimmsten Fall ist die Einlage
          weg". 
          
Bevor es an die konkrete Umsetzung geht, muss das
          vorgesehene Gebäude in der Spessartstraße 21 gründlich auf Vordermann
          gebracht werden, erläuterte Architekt Martin Reuter. Die Lage des
          ehemaligen Bürgermeisterhauses sei "perfekt für die Nutzung",
          unterstrich Reuter. 
          Vertraglich besiegelt von der Teilnehmergemeinschaft in der
          Dorferneuerung werde das Haus mit Mitteln des Amtes für ländliche
          Entwicklung und der Gemeinde umgebaut. Die Baukosten würden zu 50
          Prozent gefördert, ergänzte Rathauschef Reiner Pistner. 
          Die umfassenden Sanierungs- und Umbaumaßnahmen samt Außendämmung,
          Dach, Heizung, Fenster, Außentreppe, Plattformaufzug und Nebenkosten
          belaufen sich auf knapp 400 000 Euro. Davon entfallen 278 000 Euro auf
          das Erdgeschoss; die Summe für das Dachgeschoss, das später vielleicht
          als Wohnung vermietet werden könne, sei zunächst nur planerisch
          bedacht. 
          Angesichts der Kosten habe er "erst mal geschnauft", meinte Pistner.
          Den Erfolg des Vorhabens ziehe er jedoch nicht in Zweifel. Wo Kosten
          gesenkt werden könnten, sei zu prüfen. 
          Nach anfänglichen Bedenken zeigte sich Dr. Marco Schmitt (CSU) von dem
          Dorfladenprojekt "durchaus angetan". Zu Bedenken gab Michael Pfarr
          (CSU) die derzeit noch ungelöste Parkplatzsituation. Zu einer
          Anmerkung, der Dorfladen könne womöglich mit Discounter-Billigpreisen
          nicht mithalten, sagte Siegbert Glaser (FW), die Waren des Dorfladens
          seien im Durchschnitt nicht teurer. 
          "Der Dorfladen wird funktionieren, wenn sich die Hofstädtener damit
          identifizieren. Alles steht und fällt mit der Leidenschaft, mit der
          sich die Beteiligten einbringen", schloss Pistner. 
          In diesem Sinne gab der Marktgemeinderat dem Arbeitskreis Dorfladen
          grünes Licht, sein Projekt weiter voranzutreiben. Doris Pfaff
 Hintergrund: Wie das
          Hofladen-Umsatzziel zu erreichen wäre
          Wie der anvisierte Umsatz von  13 955 Euro pro Monat im
          Hofstädtener Dorfladen gelingen könnte: Hofstädten hat etwa 180
          Haushalte und 521 Einwohner (Stand Januar 2008). Wenn 60 Prozent der
          Haushalte im Dorfladen einkaufen, sind dies 108 Haushalte/312
          Personen. Folgende Einkäufe wären dann zu tätigen, um das Umsatzziel
          von 13 955 Euro zu erreichen:
          129 Euro pro Haushalt im Monat beziehungsweise 32 Euro pro Haushalt in
          der Woche; oder: 45 Euro pro Person in Monat beziehngsweise elf Euro
          pro Person in der Woche. dp
Auf die Frage ...
          ... eines Gemeinderats, was denn passiere, wenn die für den geplanten
          Hofstädtener Dorfladen eingekaufte Frischware nicht genügend Abnehmer
          finde, hat Initiatorin Sigrid Dedio eine überzeugende Antwort parat:
          "Wenn im Dorfladen die Brötchen hart werden und die Milch am Ablaufen
          ist, dann gibt es halt in ganz Hofstädten Semmelknödel."
Amtliches Mitteilungsblatt der VG,
            01.10.2009
          Grünabfallablagerung am Steinbruch "Grüne Brücke/Weißer
            Stein"
 Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger von
          Hofstädten,
          in letzter Zeit kommt es im Bereich des gemeindlichen Steinbruchs an
          der "Grünen Brücke" bzw. dem "Weißen Stein", im OT Hofstädten zur
          Gernarkungsgrenze der Gemeinde Geiselbach, immer häufiger zu
          rechtswidrigen Grün- und Bauschuttablagerungen seitens verschiedener
          ortsansässigen und nichtortsansässigen Bürgern.
          Bei einer Ortsbegehung seitens der Verwaltung wurden jetzt sogar
          zufällig Personen dabei ertappt, die gerade Ihren Garten und
          Forstabfall auf dem gemeindlichen Grundstück abladen wollten. Der
          Steinbruch wird mittlerweile so stark als illegaler Grünabfallplatz
          genutzt, dass nun zukünftig als Konsequenz der Ein und
          Ausfahrtsbereich durch den Markt Schöllkrippen gesperrt wird, und
          somit der bestehende Weg nicht mehr als Zufahrt genutzt werden kann.
          Die Nachbargemeinde Geiselbach hat ebenfalls signalisiert, dass das
          Zufahren von deren Seite unzugänglich gemacht wird. 
          Falls einzelne Personen dabei gesichtet werden, die unbefugt ihren
          Grünabfall dort abladen, wird diese Tat unverzüglich und ohne Ausnahme
          zur Anzeige gebracht. Wer seinen Grünabfall ordnungsgemäß abgeben
          möchte, kann dieses zu den bekannten Öffnungszeiten an der
          gemeindlichen Grünabfalldeponie tun.
          Schöllkrippen, 17.09.2009 
          gez. Pistner, 
          1. Bürgermeister
12.09.2009
          Feuerwehrübung in der Spessartstraße 6
            
Main Echo, 07.08.2009
        Änderungen reduzieren Straßenkosten
            Frankenstraße: Schöllkrippen entlastet Anwohner um
              etwa 20 Prozent - Anlieger: Jeden möglichen Euro einsparen
Schöllkrippen. Zum geplanten Ausbau
          der Frankenstraße in Hofstädten hat der Marktgemeinderat am Dienstag
          einige bauliche Änderungen mit reduzierenden Auswirkungen auf die
          Schätzkosten beschlossen.
          Insgesamt dezimieren die Änderungen die geschätzten Aufwendungen für
          die Anlieger (die laut Satzung 90 Prozent der Kosten für die offiziell
          nie ausgebaute Frankenstraße zu übernehmen haben) um gut zwanzig
          Prozent von anfänglich 230 000 Euro auf knapp 185 000 Euro. Pro
          Quadratmeter beitragspflichtiger Fläche bedeute dies umgerechnet eine
          Senkung von 20,42 Euro auf jetzt 16,33 Euro, wobei der
          Geschossflächenfaktor noch zu berücksichtigen sei, sagte Bürgermeister
          Reiner Pistner. 
          Das Ratsgremium sprach sich dafür aus, den talseitigen Gehweg nicht
          bauen zu lassen. Die Kostenersparnis liege bei 23 400 Euro, so die
          Annahme. Weiter solle die Fahrbahn mit Leistensteinen anstatt mit
          Natursteinpflaster begrenzt werden. Das Querpflaster im
          Einmündungsbereich solle entfallen (Ersparnis 1500 Euro). 
          Wegen einer falschen Massenberechnung beim Unterbau der Nebenflächen
          können weitere 5000 Euro gestrichen werden. Einstimmig lautete der
          Beschluss, dass der Markt den Straßenentwässerungsanteil von 17 000
          Euro übernimmt. Keine Mehrheit fand der Vorschlag, anstelle des wie in
          anderen Ortstraßen eingeführten Rocca- Pflasters bräunliche
          Parkettsteine zu verwenden; dies hätte eine Ersparnis von etwa 1200
          Euro gebracht. 
          Wie Reiner Pistner eingangs ausführte, habe sich nach der
          Anliegerversammlung zur Information über die Ausbauplanung der
          Frankenstraße (wir berichteten) eine Anwohnerinitiative gebildet. Sie
          habe eine Petition mit Überlegungen zu den genannten
          Kosteneinsparungen verfasst, die im Vorfeld der Sitzung "abgearbeitet"
          wurde, so Pistner. 
          Dazu äußerten sich außerhalb der Gemeinderatssitzung zwei Anlieger.
          "Trotz der Einsicht für die notwendige Maßnahme - in dieser Form
          können wir den Ausbau nicht bezahlen", meinte ein Anwohner. "Was nützt
          ein Gehsteig, wenn er nicht bezahlt werden kann", gab er zu überlegen.
          Jeder mögliche Euro solle eingespart werden. Von "Existenzgefährdung"
          sprach eine andere Bewohnerin. Einzelne Hausbesitzer, darunter doppelt
          betroffene Eckgrundstücksbesitzer, müssten bis zu 30 000 Euro
          berappen. 
          Der Marktgemeinderat einigte sich weiter, die Vorausleistungen für den
          Ausbau in zwei Raten und einem Mindestabstand von sechs Monaten zu
          erheben. Die Erstattung bereits in 1976 geleisteter Vorauszahlungen
          sowie eine Verzinsung dieser Beiträge sei aus rechtlicher Sicht nicht
          möglich, weil die Straße zur Zeit der Beitragszahlung bereits
          benutzbar war, hieß es. 
          Darüber hinaus wurde die Verwaltung beauftragt, mit den Anwohnern über
          den Verkauf gemeindlicher Randstreifen (155 Quadratmeter) zu sprechen
          und eine Lösung herbeizuführen. Ratsmitglied Leonhard Schultes schlug
          diesbezüglich Flächentausch vor. 
          Für den Frostschutzunterbau der Frankenstraße solle zumindest
          alternativ das eventuell kostengünstigere Recyclingmaterial
          ausgeschrieben werden, sagte Pistner weiter. Der bergseitige 1,5 Meter
          breite Gehsteig müsse vollständig mit Tränbeton ausgeführt werden, um
          Setzungen im Leitungsbereich zu vermeiden. Der Einbau von Vlies auf
          der teilweise porösen Bitumentragschicht sei nicht möglich, schloss
          der Bürgermeister. dp
Main Echo, 17.06.2009
        Persönliches Urkunde für Gabriele
            Globke-Lorenz
Schöllkrippen-Hofstädten. Gabriele
          Globke-Lorenz aus Hofstädten feiert im Landratsamt Aschaffenburg
          Jubiläum, sie ist 25 Jahre im Dienst. Die Diplom-Ingenieurin ist die
          Fachkraft für Naturschutz, sie überwacht und betreut Natur- und
          Landschaftsschutzgebiete. Die Jubilarin erstellt fachliche
          Stellungnahmen im Rahmen von Bauleit- und Raumordnungsplanungen und
          berät die Gemeinden in landschaftsökologischen Fragen. Sie bietet
          naturkundliche Führungen an und unterstützt Naturschutzverbände und
          andere im Naturschutz tätige Organisationen.
          Landrat Dr. Ulrich Reuter überreichte ihr eine Dankurkunde sowie ein
          kleines Präsent.
Main Echo, 12.06.2009
        Erhebliche Kosten für die Anlieger
            Straßenausbau Keine Zuschüsse für Erschließungen in
              Hofstädten
Schöllkrippen-Hofstädten. Beim
          geplanten Ausbau der Schöneberg- und Frankenstraße in Hofstädten
          kommen auf die Anlieger ganz erhebliche finanzielle Brocken zu, musste
          Bürgermeister Reiner Pistner am Dienstag im Marktgemeinderat mit
          Bedauern verkünden.
          Während der erste Teil der Schönebergstraße (129 Meter ab Abzweig von
          der Spessartstraße) vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) als
          Ausbaumaßnahme gefördert werde, seien für die verlängerte
          Schönebergstraße und die Frankenstraße keine Zuschüsse zu erwarten.
          Die beiden Abschnitte gelten als Ersterschließungen, so Pistner zum
          Hintergrund. 
          Die ersten Kostenschätzungen und Berechnungen sehen wie folgt aus:
          Beim "Teilabschnitt 1" der Schönebergstraße (0-129 Meter) seien -
          abzüglich Plankosten und ALE-Zuschüsse - unterm Strich gut 97 000 Euro
          zu bewältigen. Der Anteil (70 Prozent) für die Anlieger mache 68 000
          Euro aus. Nach einer neuen Regelung in der Ausbaubeitragssatzung (die
          noch zu beschließen ist) wird der gemeindliche Aufwand an den
          Mischflächen dreißig (statt zwanzig) Prozent betragen, teilte Pistner
          mit. 
          Bei der verlängerten Schönebergstraße (176 Meter), entfallen auf die
          Anlieger neunzig Prozent der Straßenbaukosten. Nach ersten Schätzungen
          beträgt die Gesamtsumme für die Anwohner 111 000 Euro; im Einzel
nen
          müssen die Grundstücksbesitzer hier mit bis zu 17 000 Euro rechnen. 
          Noch teurer kommt - auf 205 Meter - die Frankenstraße mit sieben
          Eckplatzgrundstücken. Hier schlagen zusätzlich noch
          Entwässerungskosten über 17000 Euro zu Buche. 
          Letzten Endes summiert sich der neunzigprozentige Anliegeranteil auf
          230 000 Euro. Die Anwohner müssten je nach Grundstücksgröße zwischen
          3900 und 29 000 Euro berappen, so die Grobschätzung. 
          Die detaillierte Kostenschätzung will der Marktgemeinderat demnächst
          den Anliegern vorstellen und sich mit ihnen auch über
          Einsparmöglichkeiten, Ausführungsalternativen und Zahlungsmodalitäten
          beraten. Noch sei nichts beschlossen, hieß es. dp
Main Echo, 16.04.2009
        Für Ausbau der Schöneberg- und
            Frankenstraße
            Gemeinderat hat Pläne für Hofstädten gebilligt
Schöllkrippen. Ohne Gegenstimmen
          hat der Marktgemeinderat am Dienstag die Ausbaupläne für die
          Schöneberg- und Frankenstraße im Ortsteil Hofstädten gebilligt.
          Winfried Schwab vom gleichnamigen Hösbacher Ingenieurbüro erläuterte
          zuvor eingehend Details der Planunterlagen.
          Parallel zur Planfreigabe und den Zuschussanträgen an das Amt für
          ländliche Entwicklung (ALE) werde die örtliche Bauverwaltung die
          Kosten errechnen, die auf die jeweiligen Anwohner zukämen, sagte
          Bürgermeister Reiner Pistner. Eine Anliegerversammlung folge
          demnächst. 
          Laut Schwab fallen für den 260 Meter langen Kanalbau etwa 157 000 Euro
          an reinen Herstellungskosten an. Für die Wasserleitungen (520 Meter),
          die im ganzen bebauten Bereich neu verlegt werden müssen, kommen etwa
          174 000 Euro zusammen, so Schwab. 
          Den eigentlichen Straßenbau auf über 4000 Quadratmeter, an dem sich
          das ALE abschnittsweise finanziell beteiligt, schätzt Schwab auf rund
          545 000 Euro. Davon entfallen auf den zuwendungsbegünstigten Teil der
          Schönebergstraße 155 000 Euro, auf die weiter geführte Straße 102 000
          Euro, auf den Neubaubereich 65 000 Euro, auf die ALE-begünstigte
          Teilstrecke der Frankenstraße 28 000 Euro und auf den Rest der
          Frankenstraße 195 000 Euro. 
          In der Frankenstraße, die noch nie richtig fertig gestellt wurde,
          bilde nur der Neubau die Basis für die Abrechnung mit den Anliegern,
          betonte Pistner. Den alten Unterbau, der nicht frostsicher sei und
          Bodenuntergrundverbesserungen nach sich ziehe, müsse die Gemeinde
          herausnehmen. dp
Main Echo, 24.03.2009
        Margit Weipert neue Vorsitzende
Schöllkrippen-Hofstädten. 31
          Mitglieder wählten in der Generalversammlung des Gesangvereins
          Sangeslust Hofstädten im Dorfgemeinschaftshaus einen neuen Vorstand:
          Das Amt der Vorsitzenden wird künftig von Margit Weipert ausgeübt,
          nachdem ihr Vorgänger Anton Weipert nach 26 Jahren im Vorstand hierfür
          nicht mehr kandidierte, dem Verein aber in anderer Funktion erhalten
          bleibt. Gudrun Ortner in ihrer Funktion als 2. Vorsitzende wurde im
          Amt bestätigt. Die Kasse wird künftig von Sven Fischer geführt,
          während sich Silke Weidenweber und Michaela Mannel das Amt des
          Schriftführers teilen. Beisitzer sind Ursula Reusing, Christine
          Edinger, Christa Staab, Roland Peter, Markus Staab, Erika Obornik,
          Willi Rothenbücher und Anton Weipert. Kassenprüfer sind Helena Bozem
          und Elke Klotz. Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Rosi
          Rothenbücher und Reinhold Frankenberger, der lange Jahre Kassierer
          war.
          Abschließend wurden Erika Obornik, Wolfgang Obornik und Roland Peter
          für die Meistbeteiligung an den Gesangstunden mit einem
          Presskopfschwein geehrt. 
          Der Verein wünscht sich auch künftig neue sangeslustige Mitglieder.
          Interessierte können unverbindlich an einer Schnupperstunde teilnehmen
          und zwar jeden Donnerstag ab 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus im Grund.
          
Main Echo, 12.03.2009
        Straßenbau, Mobilfunkmast, Dorfladen . . .
            Bürgerversammlung "Hofstädten spezial" - 
              Rathauschef Pistner informiert über Projekte im Ortsteil - 70
              Teilnehmer
Schöllkrippen-Hofstädten. "Hofstädten
          spezial" - unter diesen Aspekt stellte Rathauschef Reiner Pistner am
          Dienstag die Kernthemen der Bürgerversammlung in Schöllkrippens
          kleinstem Ortsteil - der "heimlichen Hauptstadt" des Marktes, die mit
          rund siebzig Teilnehmern im Dorfgemeinschaftshaus reges Interesse am
          Ortsgeschehen demonstrierte.
          Der Ausbau des Straßenabschnitts von der 
            Spessartstraße bis zum Sportplatz, der bislang noch gesperrt
          ist, müsse neu ausgeschrieben werden, teilte Pistner mit. Die
          Ausbaukosten lägen bei etwa 95 000 Euro. Die Spessartstraße sei "nicht
          ganz fertig", erinnerte Pistner an die noch fehlende Begrünung. Bäume
          und Sträucher kosteten die Anlieger nichts; in der laufenden
          Dorferneuerung würden sie als öffentliche Maßnahme vom Amt für
          ländliche Entwicklung (ALE) bezuschusst. Die Schlussrechnungen für die
          Spessartstraße gehen den Anliegern wahrscheinlich erst in 2010 - nach
          erfolgten Vermessungen - zu. 
          Standortsuche im Ort: In den vergangenen Wochen habe das Rathaus
          Mitteilungen von Mobilfunkbetreibern erhalten, "die sich gehalten
          sehen, Standorte auf privaten Gebäuden zu suchen", teilte der
          Bürgermeister mit. Er erinnerte an den mehrheitlichen Beschluss des
          Marktgemeinderats Schöllkrippen vom Dezember 2007: "Das Grundstück am
          gemeindlichen Hochbehälter wird nicht zur Errichtung für einen
          Mobilfunkmast zur Verfügung gestellt". Aktuell gebe es im Rat keine
          Mehrheit, das Mobilfunkthema neu aufzugreifen. Der Ratsbeschluss,
          "außerhalb Hofstädtens keine Grundstücke anzubieten", schließe jedoch
          nicht die Gefahr aus, dass Mobilfunkbetreiber "innerhalb des Dorfes"
          einen Standort finden, so Pistner. 
          Die Maßnahmen zur Gestaltung des Umfelds
            des Dorfgemeinschaftshauses sind im laufenden Haushalt auf 70
          000 Euro beziffert, könnten aber dank Bürgerhilfe merklich dezimiert
          werden. 
          
Großes Augenmerk richtete Pistner auf Bauvorhaben in der
          Bayern-, Schöneberg- und Frankenstraße, wo sich vor dem Hintergrund
          der bisherigen Erschließungen und gemeindlicher Verpflichtungen
          unterschiedliche Ausbaubeiträge für die Anlieger darstellen. Die
          Frankenstraße war "niemals richtig fertig gestellt und somit auch
          niemals vollständig abgerechnet", hieß es. Die Maßnahmen, die im
          Altortbereich vom ALE bezuschusst werden können, werden Thema einer
          Anliegerversammlung sein, kündigte Pistner an. Die Kosten für den
          Straßen-, Kanal- und Wasserleitungsbau in der Schöneberg- und
          Frankenstraße sind auf die Haushalte 2009 und 2010 verteilt (2009: 500
          000 Euro abzüglich Zuschüsse von 285 000 Euro). 
           
Zum geplanten Dorfladen
          in der Spessartstraße sagte Pistner, "ein solches Vorhaben steht und
          fällt mit dem Enthusiasmus". Die Teilnehmergemeinschaft habe mit
          finanzieller Unterstützung des ALE das Haus gekauft. Für die
          Marktgemeinde bestehe die Verpflichtung, das Gebäude in zwei Jahren
          zur Hälfte zu bezahlen. Wenn dort nichts zustande komme, sei ein
          Weiterverkauf möglich. "Jetzt heißt es Farbe bekennen. Wollen wir oder
          wollen wir nicht?", sagte Pistner und lud zu einer beratenden
          "Dorfladenveranstaltung" am 21. April ein. 
          Der Bürgermeister wies auf die Fahrt vom 11. bis 15. Juni ins
          polnische Kochanowice
          hin (eine Partnerschaftsurkunde ist in Vorbereitung), erntete aber
          eine Absage vom Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, Wolfgang Esterson:
          "Da haben wir Feuerwehrfest und können keinen Mann entbehren." 
          Reizthema Radweg Der Unmut etlicher Bürger entzündete sich am Zustand
          des Radwegs nach Schneppenbach. Ungeachtet der mangelnden Drainage sei
          auch die Asphaltierung schon mehrfach beantragt worden, wiederholten
          sie mit Nachdruck. Die untere Naturschutzbehörde habe demgegenüber
          Bedenken, sagte Pistner. In fünf Sitzungen im Kreis und in Gesprächen
          mit der Nachbargemeinde Kleinkahl, die den Radweg auch wolle, habe
          sich nun ein Kompromiss abgezeichnet. Zunächst müsse etwa ein Jahr
          lang eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung durchgeführt werden.
          "Wenn sich dann keine spezielle Katzenart findet, steht einer
          Asphaltierung wahrscheinlich nichts im Weg", scherzte Pistner. 
            Doris Pfaff
Main Echo, 07.03.2009
        Fußweg verdeutlicht Hofstädtener
            Ortsgeschichte
            Kleiner Spaziergang auf historischem Pfad - 
              Wirtschaftshof als Keimzelle des Dorfes
Schöllkrippen. Im Rahmen der
          Hofstädtener Dorferneuerung ist die ehemalige historische
          Fußwegverbindung unterhalb der Raingartenstraße im 2004 erstellten "denkmalpflegerischen
            Erhebungsbogen" als ortsbildprägender Fußweg eingezeichnet. Die
          Wirtschaftsgebäude und Scheunen nördlich des Weges stammen aus der
          zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der heute parallel zum
          Schneppenbach verlaufende Fußweg führte zuvor zwischen privaten
          Wiesengrundstücken hindurch, ist der Urkatasterkarte von 1847 zu
          entnehmen. Im Zuge der jüngsten Straßenbaumaßnahmen in der
          Spessartstraße - dem Rückgrat der Dorfstruktur - wurde auch ein neuer
          Kanal zum Schneppenbach geführt.
          
          Folgt man dem Fußweg, der am Hofstädtener Sport- und Freizeitgelände
          an der Zufahrt von der Spessartstraße zum Dorfgemeinschaftshauses im
          Blinden Grund beginnt, weitet sich der Blick im Norden auf eine
          ortsbildprägende Fachwerkgebäudegruppe an der Kreuzung
          Raingartenstraße/Spessartstraße und auf ein denkmalgeschütztes
          Einfirsthaus aus dem späten 18. Jahrhundert in der Raingartenstraße 2.
          
          
          
          Etwa hundert Meter weiter in einer Hohle bei der Abzweigung in
          Richtung Westerngrund ist ein Bildstock aus der Zeit um 1780 zu sehen.
          Die Eigentümer sind gerade dabei, den Platz attraktiv zu pflastern. 
          
          Der Bildstock ist nur einer von vielen Zeitzeugen der reichen
          Hofstädtener Vergangenheit. 
          
          Interessierte können sich unter www.hofstaedten.de genauer über die
          Geschichte des ehemaligen Klosterdorfes informieren. 
          
          Heimatforschern zufolge dürfte die Keimzelle Hofstädtens ein
          herrschaftlicher Wirtschaftshof in der heutigen Raingartenstraße
          gewesen sein, der dem Dorf auch seinen Namen gab. Doris Pfaff
Main Echo, 05.03.2009
        8:7 für den Haushaltsplan 2009
            Marktgemeinderat beschließt Etat gegen Stimmen der
              CSU - 
              Steuereinnahmen wegen Krise fraglich
Schöllkrippen. Mit knapper Mehrheit
          hat der Marktgemeinderat den Schöllkrippen Haushaltsplan 2009
          beschlossen. Kritik der CSU-Fraktion, die den Etat mit sieben Stimmen
          ablehnte, entzündete sich vor allem an der "schöngerechneten"
          Einnahmenseite und der Neuverschuldung.
          Nach dem vorgelegten Entwurf wird die Neuverschuldung zum Jahresende
          6,1 Millionen Euro und pro Kopf 1580 Euro betragen. Zum 31. Dezember
          2008 lag die Pro-Kopf-Verschuldung bei 1435 Euro. 
          Freie Wähler (sechs Räte anwesend) und die beiden Grünen-Vertreter
          stimmten dem rund 780 Positionen umfassenden Zahlenwerk zu, das
          Kämmerer Norbert Steigerwald dank der vorherigen Ausschussberatungen
          nur noch in wenigen Punkten erklären musste. 
          .....
          Bei den veranschlagten 
            Investitionen im Vermögenshaushalt, die teilweise noch fraglich
            waren, ließ Bürgermeister Reiner Pistner einzeln abstimmen. So
          kann die Renovierung der Schneppenbacher Kapelle einstimmig
          "durchgezogen" werden, da Zuschüsse vom Amt für ländliche Entwicklung
          in Aussicht stehen und der Kappellenverein St. Michael mit 17 000 Euro
          die gemeindlichen Ausgaben von 24 000 Euro erheblich schmälern hilft.
          Nicht gestrichen wird die Wassertretanlage am Sport- und
          Freizeitgelände (17 000 Euro). 
          70 000 Euro bleiben auch für den Umgriff des Hofstädtener
          Dorfgemeinschaftshaus stehen. Mehrheitlich befürwortete der Rat die
          Baumaßnahme Schöneberg-/ Frankenstraße in Hofstädten (Straßenbau 290
          000 Euro, Kanal 64 000 Euro, Wasserleitung 152 000 Euro), die auf zwei
          Jahre verteilt werden soll. 
          Optimistisch sind die Einnahmen von 160 000 Euro aus
          Grundstücksverkäufen angesetzt. 
          Mit acht zu sieben Stimmen ging auch die Finanzplanung der kommenden
          Jahre durch, die Bürgermeister Reiner Pistner als "massiv ehrgeizig"
          bezeichnete. Augenfälligste Positionen sind in 2010 der Neubau der
          Schneppenbacher Brücke (290 000 Euro), Kanal- und Wasserleitungsbauten
          in der Reuschbergstraße (500 000 Euro), die Beteiligung an der KVG mit
          200 000 Euro und eine Darlehnsaufnahme von einer Million Euro. 
          Einmütig gebilligt wurde abschließend der Stellenplan. Doris Pfaff
      
      Main Echo, 19.02.2009
          Ein
              problematisches Haushaltsjahr
            Finanzausschuss: Schöllkrippener Etatentwurf unter
              der Lupe - 
              Ziel: Ausgaben reduzieren, Projekte verschieben
Schöllkrippen. Bürgermeister Reiner
          Pistner machte ersichtlich, dass das Geld aus dem Sparbuch des
          Vermögenshaushaltes und der Zuführung vom Verwaltungshaushalt (rund
          575 000 Euro) ohne Neuverschuldung nicht ausreicht, um die geplanten
          Vorhaben realisieren zu können.
          .....
          Von Streichungen und Verschiebungen ins nächste Jahr oder
          "Einzelabstimmungen" im Gemeinderat sind betroffen: Ein Weg um das
          Seniorenpflegewohnheim (15 000 Euro), Vorplatz der St. Lukaskapelle
          (10 000 Euro), Renovierungen an der Kapelle St. Michael in
          Schneppenbach (24 000 Euro abzüglich Vereinsgelder von 17 000 Euro),
          Wassertretanlage im Spiel-Sport-Freizeitgelände (17 000 Euro),
          Brückenneubau in Schneppenbach ( 290 000 Euro), der Umgriff des
          Dorfgemeinschaftshauses in Hofstädten (70 000 Euro) oder auch die
          Wasserleitung zum Schneppenbacher Sportplatz. 
          Unstrittig sind Straßenbau (310 000 Euro abzüglich 285 000 Euro
          Zuschüsse), Kanal und Wasserleitung in der Schöneberg- und der
          Frankenstraße (265 000 Euro) in Hofstädten. Eventuell seien die
          Maßnahmen bis ins Frühjahr 2010 "ziehbar", war zu hören. 
          .....
          Doris Pfaff
Main Echo, 16.02.2009
        Reiner Pistner muss ins Archiv
            Rathaussturm: Schöllkrippens Bürgermeister wird von
              den Seinen schmählich im Stich gelassen
Schöllkrippen. Bürgermeister Reiner
          Pistner, der Gelbe Herrscher, Gebieter über die Bürger von Pasquillien
          und Hüter des Gemeindesäckels, wurde am gestrigen Sonntagnachmittag
          beim traditionellen Rathaussturm der Karnevalsgesellschaft
          Schöllkrippen (KGS) abgesetzt.
          KGS-Präsident Alban Backert hatte den widerspenstigen Pistner zuvor
          vergeblich zur Aufgabe aufgefordert. Bei der Gefangennahme durch die
          Prinzengarde funkte heuer der Vergnügungsverein Hofstädten dazwischen.
          Der Garde hatten die Hofstädter den mit einem Sack verhüllten Wolfgang
          Esterson als falschen Bürgermeister untergejubelt. Dem richtigen
          Bürgermeister hatten sie einen Drahtkäfig übergestülpt und tauschten
          ihn nur gegen einige Flaschen "Prinzenbier" aus. 
          
          "Hofsprecher" Walter Staab verkündete, dass der Gelbe Herrscher für
          die tollen Tage aller Ämter und Würden enthoben sei. Der Gemeinderat
          habe beschlossen, das Archiv aus der Bibliothek möglichst preisgünstig
          in den Bauhof zu verlagern und sucht dafür einen "Dummen". 
          Das abgesetzte Ortsoberhaupt soll es richten und in der Prunk- und
          Galasitzung am Faschingssamstag einen aufschlussreichen Bericht zur
          Pasquiller Geschichte geben. 
          Einsatz von Schneekanonen 
          "Ich weiß ja aus den letzten Jahren, dass an diesem Sonntag immer der
          Mob tobt, dass Revolution im Gange ist, dass ihr mich heimtückisch
          beiseite schaffen wollt", machte der Bürgermeister gute Miene zum
          närrischen Spiel. Er habe zwar mit den gemeindlichen Schneekanonen das
          Dorf in Weiß gelegt, in der Hoffnung dass die KGS-Narren von
          Schneeblindheit befallen würden, sie sich in der Schnee- und Eiswüste
          verlaufen würden und nicht zum Rathaus fänden. 
          Auf der Flucht habe er Unterschlupf bei den ihm ehemals treuen
          Hofstädtern genommen, die ihn in den Käfig gesteckt und nun schmählich
          gegen Freibier ausgetauscht haben. "Besser die verkaufen mich hier am
          Stück und nicht in Scheiben als Aufschnitt in ihrem künftigen
          Dorfladen", hakte er das Kapitel ab. Aber auch von anderen gestern
          noch freundlich Tuenden zeigte sich der Gelbe Herrscher enttäuscht -
          von den neu gewählten Marktgemeinderäten, dem Musikverein
          Schneppenbach, den Rengersbrunner Faschingsfreunden, der Strötzbacher
          Faschings-Prinzessin und vielen mehr. Weil im Archiv tatsächlich
          einmal aufgeräumt werden müsste, nahm er schließlich die Strafarbeit
          auf sich. 
          "Wir hoffen, dass du dir als künftiger Aushilfsarchivar keine Blasen
          an den Händen und keine Staublunge holst und haben dir vorsorglich
          Handschuhe, Staubmaske und eine ?Spülung? - Prinzenbier - besorgt", so
          Prinz Frank I., Herrscher über edle Gerstensäfte, Anführer der
          Pasquiller Handeltreibenden und Beherrscher der Berliner Mundart zum
          Bürgermeister. 
          Prinzessin Bianka I. von der Nerro-Höh, Regentin über ihren Prinz und
          seine Termine, Herrscherin über Deko- und Geschenkartikel, meinte: "
          Mein Prinz und ich sind sicher, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes
          ein blaues Wunder erleben werden. Deshalb feiert mit uns- schunkelt
          und lacht, dann gibt's in Schöllkröppe es ganze Jahr Fasenacht." 
          KGS-Präsident Alban Backert forderte den Gelben Herrscher und das
          Narrenvolk auf, noch weiter mit der KGS zu feiern. An die
          Zugteilnehmer wurden Urkunden überreicht, die kleinen Narren wurden
          mit Gebäck bedacht. Otto Grünewald
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