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2014

Main-Echo 18.12.2014
Neuer Schlauchwagen für Hofstädten
Feuerwehr: Anschaffungen 2015 in Marktgemeinde

Schöllkrippen, Schneppenbach, Hofstädten. Die geplanten Anschaffungen für die Wehren in Schöllkrippen, Schneppenbach und Hofstädten für das Jahr 2015 hat am Dienstagabend der Schöllkrippener Feuerwehrkommandant Jörg Klingmann im Marktgemeinderat vorgestellt.
Demnach sei außerhalb des regulären Budgets der alte Hofstädtener Schlauchwagen durch einen Mannschaftstransportwagen zu ersetzen. Der geschätzte Anschaffungspreis liege bei 55 000 Euro. Abzüglich der Kosten, die der Feuerwehr-Zweckverband Oberer Kahlgrund übernehme, belaufe sich der Eigenanteil der Gemeinde auf 20 000 Euro.
Für Schneppenbach fallen neue Tragkraftspritzen an, die die Marktgemeinde etwa 11000 Euro kosten werden.
In Schöllkrippen sind Rettungssätze (Schätzkosten: 22 000 Euro) anzuschaffen, für die die Gemeinde nach Abzug von Fördermitteln noch 4000 Euro zu zahlen habe.
25 000 Euro für Digitalfunk
Für alle drei Wehren müssten überdies die für ganz Unterfranken erforderlichen Digitalfunkgeräte gekauft werden. Der auf die Gemeinde anfallende geschätzte Kostenanteil betrage hier 25 000 Euro, so Klingmann. An den Feuerwehrgerätehäusern in Schöllkrippen und Schneppenbach seien ferner Renovierungen nötig, darunter etwa der Verschluss von Mauerwerkrissen oder Malerarbeiten.
Doris Pfaff

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Main-Echo 01.12.2014
Adventszauber gut besucht

Hofstädten. Besuch vom Nikolaus haben am Samstag die Gäste des Adventszaubers am Dorfladen bekommen. Herbeigerufen von der musikalischen Aufforderung der Kindergartenkinder »Nikolaus, pack deine Taschen aus!«, hatte er zunächst aus seinem goldenen Buch vorgelesen und dann allen Kindern etwas Süßes mitgebracht. In der Abendstunde herrschte dichter Andrang auf dem kleinen, mit viel Liebe gestalteten Adventsmarkt.
Geboten wurden gebastelte Weihnachtsartikel, Adventskränze und Gestecke, wärmende Gaumenfreuden und dazu frisch geröstetes Stockbrot. Im Nebenraum des Dorfladens hatte der Seniorentreff mit Gestricktem und Gebackenem einen eigenen Stand. Die Sangeslust erfreute mit adventlichen Weisen.
Doris Pfaff

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Main-Echo 26.11.2014
Am liebsten saß er am Ofen der Gaststube
Nachruf: Schatzel-Wirt Egon Rienecker ist tot

Hofstädten. Der Schatzel-Wirt ist tot. Egon Rienecker, 35 Jahre lang Chef im Hofstädtener Traditionsgasthaus Zum Schatzel, starb am späten Samstagabend. Rienecker, der im Dezember 79 Jahre alt geworden wäre, hatte nach einem langen Arbeitstag noch ein frisches Fass Apfelwein angesteckt. Familienangehörige fanden ihn kurze Zeit später im Getränkekeller - es war wohl ein Herzschlag.
Der gebürtige Geiselbacher Egon Rienecker arbeitete zunächst als Schreiner, hatte diesen Beruf bei Theo Albert in Schöllkrippen erlernt. Dort kam er erstmals mit seinem späteren Gewerbe in Kontakt: Die Firma richtete auch Gaststätten ein; seine spätere Frau Roselinde Büttner lernte er aber nicht bei der Arbeit kennen.
Die heute 77-jährige Roselinde, genannt Rosi, ist die Tochter der als herzliche Gastwirtin bekannten Lina Büttner (1913 bis 1978), die als Mädchen den Namen des vor mehr als 160 Jahren erstmals urkundlich erwähnten Gasthauses in der Spessartstraße trug: Schatzel.
Die Gäste kommen von weit her
Rosi und Egon übernahmen 1978 das Gasthaus. Sie ging in die Küche (in der sie bis heute kocht), er in die Gaststube. Unter der Ägide Egon Rieneckers entwickelte sich das Haus von der Dorfwirtschaft zum Ausflugslokal. Von weit her kommen die Leute, um die knusprigen Hähnchen zu essen, das selbst gebackene Brot oder den Schatzelkäs’ - eine Mischung aus Hand- und Kochkäse, hergestellt nach Geheimrezept. Vor allem hessische Gäste speisen oft beim »Schatzel«, sonntags ist der Parkplatz voll mit Frankfurter, Hanauer und Gelnhäuser Autos.
Ohnehin hatte es der Schatzel-Wirt mit den Hessen: Egon Rienecker war eingefleischter Eintracht-Frankfurt-Fan. Als der frühere Eintracht-Trainer Dragoslav Stepanovic vorbeischaute, saß Rienecker begeistert mit am Tisch. Überhaupt war Rienecker gern in der Gaststube: am kleinen Tisch vor seinem geliebten gusseisernen Ofen.
Der Schatzel-Wirt ist tot. Doch das Gasthaus wird Bestand haben, wie seine Frau Rosi ankündigt. In dem Familienbetrieb in achter Generation helfen schon jetzt alle mit, auch Tochter Petra und die Enkelkinder Benjamin und Ann-Katrin.
Jens Raab

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Main-Echo 07.11.2014
Radwege, Grünflächen, Kindergarten
Bürgerversammlung: 50 Hofstädtener diskutieren aktuelle Themen -
Pistner: Breitbandausbau kommt

Hofstädten. Etwa 50 Hofstädtener, und somit fast zehn Prozent der Bevölkerung des kleinsten Schöllkrippener Ortsteils, haben am Mittwochabend die Bürgerversammlung im Dorfgemeinschaftshaus besucht. Wie schon früher gehörten die Radwege zu den größeren Diskussionsthemen. »Noch nicht vom Tisch« sei die Asphaltierung des Radwegs von Hofstädten nach Schneppenbach, erklärte Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) auf Anfrage von Tanja Staab. Für den Ausbau des Wegs waren etwa 350 000 Euro an Kosten geschätzt worden. Lothar Weidenweber meinte, der Weg müsse bei guter Pflege nicht geteert werden.
Mittelinsel an Ortseinfahrt?
Viel mehr debattiert wurde der geplante Radweg von Geiselbach nach Hofstädten entlang der Staatsstraße 2306, dessen Kosten zum Großteil das Bauamt übernehmen werde. Um die Geschwindigkeit an der abschüssigen Straße vor der Ortseinfahrt zu dämpfen, sei daran gedacht, dort eine Mittelinsel mit Fußgängerquerung zu bauen, wusste Pistner aus Behördengesprächen. Wie Thomas Dedio meinten auch andere Bürger, der Radweg müsse weg von der Straße und stattdessen in die Tallage gelegt werden. Er habe auch große Sympathien für die von den Hofstädtenern vorgeschlagene Variante, doch sei er nur Übermittler von Informationen der Kreisstraßenverwaltung und des Bauamtes, so Pistner. Die Diskussion sei noch nicht abgeschlossen; er werde die Einwände aus Hofstädten »an entsprechender Stelle vorbringen«, versicherte der Rathauschef.
Wer pflegt die Flächen?
Die zunehmende Zahl neuer Grünflächen nahm Georg Hellenthal ins Visier. Die Flächen seien zwar schön, doch wer pflege sie auf Dauer, hinterfragte Hellenthal kritisch. Pistner räumte ein, dass der »Anspruch an den Bauhof gewaltig« sei.
Bernhard Bayer wollte eine Erklärung zur bepflanzten Fläche am Kriegerehrenmal. Dort wurde der Treppenaufgang saniert. Die Bäume seien als Spalier gedacht; sie wiesen auf das Kreuz oben auf der Anhöhe, erläuterte Pistner.
Zur schon sichtbaren Ausstattung des neuen Rathausgartens in Schöllkrippen, äußerte sich Anna-Lena Mannel. Die Eingangstore muteten wie Bushaltestellen an. Mannel sagte: »Wir sind ein uriges Dorf. Da würde was anderes besser reinpassen als hochmoderne Dinge.« Pistner verwies auf den Architektenwettbewerb und die Entscheidungen im Verfahren des Stadtumbau-West-Programms und befand: »Moderne Highlights darf es geben.« Dies seien auch Chancen für den Ort.
Pistner erläuterte ferner den Sanierungsbedarf des Hofstädtener Kindergartens in der Spessartstraße. Bevor überhaupt Pläne geschmiedet werden, müssten jedoch Kosten ermittelt und spezielle Qualifikationen der Einrichtung geprüft werden.
Tempo 30 nicht machbar
Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer vor dem Kindergarten »geht von staatlicher Seite nicht«, sagte Pistner auf die Nachfrage von Silvia Röhrig.
Mit dem Breitbandausbau, der über das bayerische Förderprogramm läuft, könne es bald losgehen, teilte Pistner eine Neuigkeit mit. Die zuschussrechtlichen Fragen seien jetzt weitgehend geklärt, so der Bürgermeister. In den Bürgerversammlungen in Schöllkrippen und Schneppenbach hatte Pistner noch von einer »Hängepartie« gesprochen.
Doris Pfaff


Zahlen und Fakten: Einwohnerstatistik und Haushaltsentwicklung in der Marktgemeinde
In den Bürgerversammlungen der Schöllkrippener Ortsteile hat Bürgermeister Reiner Pistner über die Einwohnerentwicklung und die Finanzen informiert. Hier einige von Pistner genannte Daten im Überblick:
Die Zahl der Einwohner ist gestiegen und beträgt derzeit 4124. Bei der letzten Bürgerversammlung im März 2013 lag die Zahl bei 4094. Im Kernort Schöllkrippen wohnen aktuell 2391 (Vorjahr: 2369) in Schneppenbach 1213 (1215) und in Hofstädten 520 (510) Bürger. Seit letztem Oktober verzeichnete die Marktgemeinde 34 Geburten und 38 Sterbefälle.
Der Anteil der ausländischen Mitbürger ist im Berichtsjahr von 272 auf 343gewachsen und macht jetzt 8,32 Prozent aus. Davon sind 105 Bürger aus Polen, 75 aus der Türkei, 33 aus Rumänien, 25 aus Italien und 34 aus anderen Nationen.
11,5 Prozent der Bürger bekennen sich zur evangelischen Glaubensgemeinschaft, etwa 65 Prozent sind römisch-katholisch, die Übrigen gehören verschiedenen oder gar keiner Konfession an.
Das Jahr 2013 sei haushaltsmäßig sehr gut verlaufen, bilanzierte der Bürgermeister und bezeichnete die Finanzlage der Marktgemeinde als »eher entspannt«. Der Schuldendienst falle der Marktgemeinde leicht und die Einnahmenseite sei »richtig gut.«
Positiv bewertete Pistner im Ausblick auch das laufende Jahr, selbst wenn die im Etat angesetzten Gewerbesteuereinnahmen von 950 000 Euro nicht erreicht werden. Bislang musste kein Darlehen in Anspruch genommen werden. Der Schuldenstand werde zum Jahresende 4,67 Millionen Euro (1142 Euro pro Kopf) betragen. 2013 waren es 4,88 Millionen Euro und 1188 pro Kopf. (Doris Pfaff)

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Main-Echo 05.11.2014
Einige singen schon länger als es den Sängerkreis Schöllkrippen gibt
Ehrungsnachmittag: 13 Jubilare aus den Mitgliedsvereinen ausgezeichnet - Ansprache des neuen Präsidenten des Maintal-Sängerbunds

Hofstädten. Beim Sängerkreis Schöllkrippen steht jedes Jahr der erste Sonntag im November im Zeichen der Ehrung langjähriger Sängerinnen und Sänger der Mitgliedschöre. In diesem Jahr wurden 13 Aktive geehrt. Vorsitzender Thomas Grünewald freute sich, dass darunter einige waren, die seit über sechs Jahrzehnten singen: »Das ist länger, als es den Sängerkreis gibt«, sagte er hinsichtlich des 60-jährigen Bestehens, das der Sängerkreis im Jahr 2015 feiert.
Zum Ehrungsnachmittag im Dorfgemeinschaftshaus Hofstädten begrüßte Grünewald den neuen Präsidenten des Maintal Sängerbunds, Hermann Arnold.
Das Singen im Chor biete gesellschaftlichen Anschluss, und beim Konzert erhalte man den Applaus, den »man zu Hause selten bekommt, auch wenn das Essen noch so gut gemacht« sei, so der Präsident in seiner Ansprache. »Sie haben erkannt, dass Musik die Sprache der Gefühle ist und Singen Sie Dinge aussprechen lässt, die Sie ohne Melodie kaum aussprechen würden«, würdigte Arnold die Jubilare. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland singen laut Arnold in einem Ensemble. Eine Quotendiskussion über den Frauenanteil gebe es in den Chören nicht: »Wir Männer sind zunehmend eine schützenswerte Minderheit«, sagte er hinsichtlich der Tatsache, dass immer mehr gemischte Chöre oder Frauenchöre gegründet werden, um die Chortradition zu retten.
Thomas Grünewald ergänzte, dass auch im Sängerkreis sehr oft darüber diskutiert werde, welche Chorgruppierung die richtige sei und welche Literatur in den Mittelpunkt gestellt werden sollte. »Je vielfältiger das Angebot an Chorgesang ist, desto größer ist die Chance, dass unser Hobby auch Bestand haben wird«, sagte er dazu. Deshalb brauche es alle Chöre. Und die sollten moderne Interpretationen ebenso hegen und pflegen wie »den guten alten Männerchor mit seinen Volksliedern«. Diese »gesunde Mischung« sei im Sängerkreis Schöllkrippen zu finden.
Das Singen im Chor sei eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, der man bis ins hohe Alter treu bleiben könne: »Viele Hobbys können gerade im Rentenalter keine Perspektiven mehr bieten, weil man dafür schon zum ›alten Eisen‹ gehört. Unsere Jubilare stehen dagegen nach wie vor als wichtige Stützen in unseren Reihen und leisten mit ihrer Stimme einen wertvollen Beitrag zum Chorklang«, so Grünewald.
Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag von zwei Chören. Abunzuma Cantare von der Sängervereinigung Krombach unterhielt mit »Übern See«, »Mambo« und »Halleluja«. Die Chorvereinigung Schimborn hatte »Unser tägliches Brot«, »Gesellenlied«, »Abendfriede am Rhein« und »Wer heut’ mit uns will fröhlich sein« im Notengepäck.
Marion Stahl


Ehrungen beim Sängerkreis Schöllkrippen
Geehrt aus den Mitgliedsvereinen:
• Gesangverein Eintracht Großkahl: Franz-Josef Glotzbach (50 Jahre).
• Gesangverein Sangeslust Hofstädten: Christine Edinger (25 Jahre).
• Gesangverein Germania Huckelheim: Niklas Fleckenstein (17, für zehn Jahre) und Herbert Bittel (60 Jahre).
• Sängervereinigung Krombach: Gudrun Bathon (40 Jahre), Karlheinz Kunkel (50 Jahre), Herbert Kircher (60 Jahre), Wilhelm Amrhein, Walter Nees und Fridolin Löffler (jeweils 65 Jahre).
• Sängervereinigung Mömbris: Herbert Marcks und Werner Kunkel (jeweils 60 Jahre).
• Männerchor Westerngrund: Klaus Eglinski (25 Jahre). (Marion Stahl)

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Die Spessartstrolche mit neuem Elternbeirat

Hofstädten. Im Kindergarten Die Spessartstrolche ist der Elternbeirat gewählt worden. Dem neuen Gremium gehören Carmen Dedio, Tamara Steigerwald, Evelyn Dedio-Hofmann, Kathrin Deller und Volker Staab an, heißt es in einer Mitteilung der Beiratsmitglieder.


Erneuerung des Aufgangs zum Kriegerehrenmal

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Main-Echo 22.07.2014
Sprachfertig und mit derber Komik
Comedy: Duo Uffschnitt in Hofstädten - 300 Besucher

Hofstädten. So voll und lustig war es beim Grillfest des Hofstädtener Chors Sangeslust noch nie: Mit einer dreistündigen Comedy-Show hat das Duo Uffschnitt, das sind die Alzenauer Schwestern Anni Christ-Dahm und Marianne Hofmann, am Samstagabend über 300 Besucher in der Festhalle am Dorfgemeinschaftshaus von den Sitzen gehoben.
Dass so viele Leute den Weg in den kleinen Kahlgrundort gefunden hatten, erstaunt das urige Schwesternpaar. Habe doch die VR-Bank in Alzenau es abgelehnt, das grüne Veranstaltungshinweisplakat in ihren Räumen aufzuhängen, weil es nicht zu den Geschäftsfarben passe, frotzelte Anni Christ-Dahm.
Doch auch die Hofstädtener Sänger bekamen ihr Fett weg. »Da geh’ ich lieber in die Sauna, da kann ich mir wenigstens vorher anschauen, was auf mich zukommt«, meinte Christ-Dahm in einer Szene als sitzengelassene Braut in Weiß. Zuvor hatte Marianne Hofmann der von Weinkrämpfen geschüttelten Schwester empfohlen, ihr »auf Drecksäcke spezialisiertes Beuteschema« zu ändern, nach zahlreichen Beziehungsschlappen wieder unter die Leute zu gehen, und es mal bei der Sangeslust zu probieren. Anni entrüstet sich: »Hast du dir die Kerle mal angesehen?!«
Schlag auf Schlag ging es auch in den anderen Spielszenen des Duos zu. Nie um ein Wort verlegen, ungemein sprachfertig, derb-komisch, aber auch reich an fein geschliffenen selbstironischen Pointen und beindruckender schauspielerischer Verwandlungskunst, nahmen die Schwestern nahezu alles aufs Korn, was menschliches Zusammenleben zu bieten hat. Sei es über die weiblichen Entgleisungen in den Wechseljahren, Demenz im Altersheim oder heutige Bildungsmethoden. Schon Dreijährige sind im Terminstress, das hat es früher nicht gegeben: »Kreative EDV-Kurse und Englisch für Hosenscheißer.«
Psychisch Eingemachtes serviert das Duo im Klinik-Sketch: Depressionen haben nur Labile und Weicheier, erfahren die Zuhörer von der posttraumatisch verbitterten Patientin Frau Maier-Globmann (Christ-Dahm), »nicht Kloppmann!« Energisch verteidigt sie bei der Ärztin (Hofmann) auch ihre selbst gestellte Diagnose: »Ich habe einen Burnout, und heute ganz richtig schlimm!« In den Regenmantel schlüpfen die Alzenauerinnen dann, um auf den Klimawandel zu schimpfen. Nach Bad Orb zum brunchen wollen sie lieber fahren, um einem Frauenfrühstück bei ihrer Bekannten Martha zu entgehen.
Prächtig gelingen immer wieder die Beziehungsthemen, etwa in der musikalischen Performance, in der Christ-Dahm und Hofmann fünf Beatles-Songs zu fünf Phasen - vom totalen Verliebtsein über Zweifel und Verwirrung bis zum Ehe-Aus - gesanglich ummodeln. Das Lied »Get back« heißt dann: »Hau ab, geh fort, und nimm auch gleich deine Mutter mit!« In den »Szenen einer Ehe« kamen sich Anni Christ-Dahm als ewig grummelnder Pantoffelheld und Hofmann als »dummschmusige« Angetraute richtig in die Wolle. Aber Ende gut, alles gut: Das Paar will eine Kreuzfahrt auf der »Costa Cordalis« machen, zuvor eine Tanzschule und eine Bar besuchen, in der es natürlich nicht ohne einige »Hugos« und eine schöne Portion »Sex on the Beach« abgeht.
Doris Pfaff

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Main-Echo 10.07.2014
Ein Konzept gegen die Ratlosigkeit
Kindergarten Hofstädten: Sanierung, Neubau, alternative Nutzung? - Gemeinderat beschließt »umfangreiche Analyse«

Schöllkrippen. Die Zukunft des sanierungsbedürftigen Hofstädtener Kindergartens Spessartstrolche ist weiterhin offen. Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) will nun eine »möglichst umfangreiche Analyse auf allen Ebenen« erstellen lassen. Dazu erhielt er am Dienstagabend vom Schöllkrippener Marktgemeinderat einstimmig den Auftrag.
Das Thema »Sanieren, aber wie und in welchem Umfang?« war bereits in der vorigen Woche bei einer Ortsbesichtigung des Bauausschusses angerissen worden. Wegen der seit Jahren unsicheren Kinderzahlen sind notwendige Maßnahmen immer wieder verschoben oder gar nicht angegangen worden.Nun soll die Analyse konkrete Erkenntnisse darüber bringen, wie es mit der gemeindlichen Einrichtung weitergehen könnte. Beinhaltet sind baulich-substanzielle Untersuchungen ebenso wie Angaben zu verbesserten Betriebsabläufen, ergänzt um demografische Prognosen, fachliche Stellungnahmen und Gebührenentwicklungen.
Nötig sei laut Pistner zudem ein Raumkonzept, das aufzeige, wie der Arbeitsalltag erleichtert werden könne. Geklärt werden sollen auch mögliche Sonderqualifikationen des Landkindergartens, der aktuell von elf ortsansässigen und zehn auswärtigen Kindern besucht wird. Für 2015 seien bislang 20 Kinder angemeldet, hieß es.
»Wir haben eine Sonderstellung«
»Eigentlich haben wir jetzt schon eine Sonderstellung«, sagte die Hofstädtener Kindergartenleiterin Silvia Röhrig in der Ratssitzung. So kämen Schöllkrippener Eltern gezielt zu den Spessartstrolchen, da sie die kleine heimelige Einrichtung einer größeren vorzögen. Doch zu den Sonderqualifikationen gehöre auch ein »ansprechendes und einladendes Äußeres und ein moderner Standard«, meinte Röhrig.
Der bauliche Bedarf sei erkannt, doch der Umfang dahingestellt, hatte Pistner vorausgeschickt. Im Marktgemeinderat legte er zudem ein Schreiben des Kindergartens vor, in dem die Wünsche formuliert sind.
Unter anderem geht es darum, den Schlafraum vom Obergeschoss ins Untergeschoss zu verlegen, einen Freiraum für Tanz und Musik zu schaffen, ein Personaltoilette und ein Besprechungszimmer einzurichten sowie die Außenanlagen attraktiv herzurichten.
»Mit ein bisschen hier und da ist nichts gewonnen«, sagte Rats- und Bauausschussmitglied Michael Behl (Grüne). Es gehe um eine »Grundsatzplanung, ein komplettes Konzept muss her«, erklärte Marco Marek (FWG).
Wenn die bauliche Analyse riesige Kosten für eine Generalsanierung ergäbe, stünde womöglich dann die Diskussion an, ob ein Neubau besser wäre, meinte zweiter Bürgermeister Norbert Ries (FWG). Hinsichtlich allgemein sinkender Kinderzahlen sei ein solcher dann wiederum fraglich. Gleichwohl seien die beiden anderen Kindergärten des Marktes voll belegt, es werde wohl schwierig, die Hofstädtener Kinder dort noch unterzubringen, sagte Pistner.
Mit Baugebiet den Bedarf sichern
Mike Steigerwald (FWG) empfahl, auch über Alternativnutzungen nachzudenken. Marco Schmitt (CSU) will indes den Hofstädtener Kindergarten langfristig erhalten sehen. Jetzt schon über alternative Nutzungen nachzudenken, sei der »falsche Weg.« Besser sei es, ein Baugebiet für Familien mit Kindern auszuweisen, um den Bedarf zu sichern, schlug Schmitt vor. Deswegen ein Neubaugebiet zu planen, halte er für »übertrieben« , meinte Theo Grünewald, zumal gerade ein neues am Keilrain entstehe. »Wir kommen an der demografischen Entwicklung nicht vorbei, wir werden Einwohner verlieren«, so Grünewald weiter. Dennoch sei ein Neubau oder die Sanierung des Kindergartens »ein Bekenntnis« der Marktgemeinde »für Kinder.«
Doris Pfaff

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Heimatbote 8.Juli 2014
"Duo Uffschnitt" in der Grillhalle in Hofstädten
Besuch des Bauausschusses im Hofstädtener Kindergarten

Hofstädten. Anläßlich des diesjährigen Sängergrillfestes am Wochenende des 19./20. Juli präsentiert die Sangeslust Hofstädten in der Grillhalle im Grund die Comedy-Attraktion "Duo Uffschnitt" aus dem Kahlgrund. "Duo Uffschnitt" sind die Alzenauer Schwestern Anni Christ-Dahm und Marianne Hofmann. Seit fünf Jahren sind die beiden in eigener Regie als munteres Comedy-Duo unterwegs. In selbst geschriebenen Szenen und Sketchen nehmen die beiden alles aufs Korn, vom menschlich allzu Menschlichem bis hin zur hohen Politik, meist mit einem kräftigen Schuß Lokalkolorit.Der Eintrittspreis beträgt EUR 5,00 im Vorverkauf und an der Abendkasse EUR 6,00. Karten sind im Dorfladen Hofstädten, in der VR-Bank eG Alzenau und Schöllkrippen sowie unter Tel. 06024/3873 (Weipert Anton) erhältlich.
In der vergangenen Woche bestand die Möglichkeit im Dorfladen ab einem Einkaufswert von EUR 20,00 eine von zehn Eintrittskarten zu gewinnen. Die Ziehung der Gewinner fand am Samstag, 05. Juli um 12.00 Uhr im Dorfladen statt. Durch die Glücksfee Louis Staab konnten folgende Gewinner gezogen werden:
Martina Moser, Carmen Weipert, Karin Bayer-Braun (2), Claudia Eich, Daniela Zahn, Christel Dedio, Matthias Freund, Tamara Steigerwald und Ingrid Peter. Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt.

Das Bild zeigt die gerade anwesende Gewinnerin Tamara Steigerwald mit Vertretern des Gesangvereins sowie Glücksfee Louis Staab.

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Heimatbote 5.Juli 2014
Sanierung ja - aber in welchem Umfang
Besuch des Bauausschusses im Hofstädtener Kindergarten

Schöllkrippen. Bei seiner dreistündigen Tour mit verschiedenen Ortseinsichten hat der Bau- und Umweltausschuss des Marktgemeinderates am Freitagnachmittag auch den Hofstädtener Kindergarten »Spessartstrolche« besucht.
Dort diskutierten die Räte über eine Stunde lang den Sanierungsbedarf der gemeindlichen Einrichtung. Im aktuellen Haushalt sind 40.000 Euro eingeplant um die Nebenhalle zu einem Indoorspielplatz umzugestalten. Indes sind die Verantwortlichen, darunter auch die Erzieherinnen und der Elternbeirat, an dem Punkt angelangt, dass viel mehr geschehen müsse, wenn der Kindergarten richtig funktionieren und erhalten bleiben solle. "Seit zehn Jahren wursteln wir hier am Sterben entlang", erklärte Bürgermeister Reiner Pistner (FWG). Wenn man die Nebenhalle zwecktüchtig mache, dann sei dies vielleicht nur ein nächstes Provisorium, so Pistner. Der Rathauschef informierte darauf über die Vorteile einer Generalsanierung des Hauptgebäudes, wofür es erhebliche staatliche Zuschüsse gäbe. Unausweichlich stelle sich natürlich die Frage, ob es sich angesichts der demografischen Lage lohne, größere Mittel in die Einrichtung zu investieren. Marco Marek (FWG) zweifelte an den Zuschüssen, da hierfür die Kinderzahlen zu niedrig seien.
Unabhängig davon erläuterten die Leiterin des Kindergartens, Silvia Röhrig, und Ines Knakowski vom Elternbeirat, die "unbefriedigende Situation" im Haus, in dem es "im Prinzip 100 Baustellen" gäbe. Beispiele: Im unteren Bereich gibt es keine Personaltoilette. Es fehle auch ein Besprechungsraum, wenn etwa vertrauliche Gespräche mit Eltern anstünden. Im Obergeschoss, wo die Schlafräume untergebracht sind, sei der Notausgang übers Dach angelegt. lhr liege weniger an der Bausubstanz, dafür umso mehr an einer "besseren Arbeitsqualität", unterstrich Röhrig, die seit über zwanzig Jahren den Hoftädtener Kindergarten leitet. jahrelang habe die Marktgemeinde am Hofstädtener Kindergarten "Maßnahmen geschoben", weil sich die Kinderzahlen so unsicher entwickelten, erinnerte Leonhard Schultes (FWG). Eine Generalsanierung des Hauses gleiche einem Neubau, - hier könne man "Geld ohne Ende" reinstecken, fügte zweiter Bürgermeister Norbert Ries (FWG) an.
Elternbeirätin Knakowski plädierte für Verbesserungen, um den Kindergarten noch attraktiver zu machen. Mit bestimmten-Maßnahmen könnten neue pädagogisch wichtige Freiraumangebote, wie etwa Tanzen, Sport und Spiel geschaffen werden. Ratsmitglied Marco Schmitt (CSU) wollte wissen, ob es eine Mängelliste gäbe, die den Sanierungsbedarf darstellten. Bei der letzten Begehung habe Fachberater Werner Dauphin, der am Landratsamt Aschaffenburg für die Aufsicht der Kindertageseinrichtungen im Kreis zuständig ist, unter anderem die "Schlafräume als nicht so gut" und das "fehlende Leiterinnenzimmer" beanstandet sagte Röhrig. Es geht nicht nur um bauliche Dinge, sondern auch um den laufenden Betrieb, der zu Unzufriedenheit beim Personal und bei den Eltern führe. Daher gelte es, mit fachlicher Hilfe den Betrieb zu optimieren, so Pistner. Siegbert Glaser (FWG) schlug vor, Erzieherinnen und Elternbeirat sollten eine "Wunschliste" erstellen. Schmitt empfahl dazu eine Dringlichkeitsliste, unter Beachtung der Entwicklungsprognose. Ideen lägen eigentlich schon vor, so Pistner. Sie beinhalteten etwa, den oberen Stock für Archiv und Utensilien vorzuhalten, den unteren Bereich umzugestalten, ihn mit den erforderlichen Räumen (WC, Leiterinnenzimmer) auszustatten und die Nebenhalle als Bewegungsraum zu nutzen. Bei allem sei die "Dachsanierung ein Muss", meinte Marek. "Davon haben die Kinder und Eltern nichts", meinte Röhrig. "Ein weiter so wie bisher.geht nicht", zog Pistner schließlich Fazit. Wenn der Ausbau der Nebenhalle nicht erfolge, können die geplanten 40. 000 Euro auch anders im Kindergarten verwendet und auf andere ldeen übertragen werden. "Wir müssen die Sache weiter vorantreiben, ohne dass wir derzeit sagen können wie es geht" folgerte der Bürgermeister. Untersuchungen zur Bausubstanz und zum Kindergartenbetrieb sollten Erkenntnisse bringen. Das Thema wird den Marktgemeinderat daher weiter beschäftigen. Dementsprechend stehe es in der nächsten Ratsversammlung wieder auf der Tagesordnung, kündigte Pistner an.
dpf

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Main-Echo 04.07.2014
Weg von der Straße
Radweg: Hofstädtener Bürger plädieren für Variante, die gegenüber Plänen des Bauamts weniger gefährlich sein soll

Hofstädten. Für Diskussionen sorgt zur Zeit der geplante Radweg zwischen Geiselbach und Hofstädten. Während das Straßenbauamt, wie berichtet, eine Trasse entlang der Staatsstraße 2306 bevorzugt, fordern mehrere Hofstädtener die Umsetzung einer anderen Variante.
Jene Trasse, die Dieter Weipert im November im örtlichen Dorferneuerungsvorstand vorgestellt hatte, führt vom Hofstädtener Ortsausgang linker Hand über die »grüne Brücke« zum Steinbruch und dann an der Gemarkungsgrenze entlang. Nach der Querung der Kreisstraße (AB 12) zwischen Geiselbach und Krombach an einem ausgebauten Feldweg, der verlängerten Ungenbachstraße, treffe er schließlich auf einen bestehenden Radweg.
Die Dorferneuerer Dieter Weipert, Arno Stein und Siegbert Glaser verteidigen diesen Vorschlag mit mehreren Argumenten:
• Es gäbe hier nur eine Straßenquerung, nämlich über die Kreisstraße Geiselbach - Krombach. Zwar sei diese auf freier Strecke, aber gut einsehbar und eben. Dagegen seien bei der straßenbegleitenden »Bauamtsvariante« zwei Querungen über die Staatsstraße erforderlich, jeweils bei den abschüssigen Ortseingängen.
• Es gäbe eine Anbindung an den überörtlichen Radweg Geiselbach - Krombach. Eine weitere angedachte Radweganbindung von Hofstädten durch den Strüttgrund zur Kreuzung »Spinne« sei damit überflüssig.
• Die Steigungen wären so moderat, dass keine Erdarbeiten erforderlich seien.
• Zudem sei die Strecke für Rad- und Fußwanderer landschaftlich wesentlich interessanter.
Alles eine Frage der Zuschüsse:
Die Zuschussargumente für die vom Bauamt bevorzugte Trasse beeindrucken die Dorferneuerer nicht. Letztlich müsse alles der Steuerzahler bezahlen, so Stein. Wie berichtet, würde das Bauamt 75 Prozent der auf 500 000 Euro geschätzten Gesamtkosten des Radwegs entlang der Staatsstraße übernehmen. Der Kreisanteil würde bei 35 Prozent der Restsumme in Höhe von knapp 44 000 Euro betragen.
Die Überlegungen aus dem Dorferneuerungsvorstand hat Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) vor einiger Zeit in die Gespräche mit den Beteiligten des Radwegeplans eingebracht, ebenso noch eine andere Variante, mit der die extreme Steigung am Ortseingang von Hofstädten umgangen werden könnte. Für diese Variante, die eine Schleife durch die Flurabteilung »Blomich« beinhaltet, könne es verschiedene Zuschüsse geben.
Inzwischen ist der Gemeinderat darüber informiert, dass das Straßenbauamt den straßenbegleitenden Verlauf bevorzuge. Die Kreuzung vor dem Geiselbacher Ortseingang, in den Mündungsbereichen Kreisstraße AB 12 und der Staatsstraße 2306, solle umgestaltet werden. Hier könnten die Radfahrer die Straße queren und Anschluss an den bestehenden Radweg nach Omersbach erhalten.
Bei den anderen Varianten müssten die Radfahrer die Straßen auf freier Strecke queren. Das wollten die Kreisstraßenverwaltung und das Straßenbauamt aber auf keinen Fall, sagt Norbert Ries, Schöllkrippens Vize-Rathauschef.
»Es ist jedoch noch nicht das letzte Wort darüber gesprochen, welche Variante zum Tragen kommt«, betont Wolfgang Maier, Abteilungsleiter beim Straßenbauamt. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Maier lässt indes wissen, dass die Behörden auf der anderen Seite den von den Dorferneuerern gemachten Vorschlag bereits verworfen haben. »Man kann es nicht allen recht machen,« sagt Maier.
Jahrhundertealter Flurweg
Im Nachbarort finden sich Befürworter des Hofstädtener Vorschlags, darunter zum Beispiel der Arzt Karl-Norbert Konrad, der seit 30 Jahren in Geiselbach wohnt. Der Weg auf der verlängerten Ungenbachstraße sei ein Jahrhunderte alter Flurweg und sicher. Wenn er mit seinen Kindern per Rad zum Schöllkrippener Schwimmbad wollte, habe er stets nur diesen Weg benutzt.
Auch Konrad hält die Variante entlang der Staatsstraße für unsinnig. Die steile Steigung vor Hofstädten sei nur etwas für professionelle Mountainbiker. »Wehe, wenn dort ein Kind die Kurve nicht kriegt«, sagt der 60-Jährige mit Blick auf die hohen Geschwindigkeiten und den Engpass am Kindergarten in der Spessartstraße.
Die Gefahrenstellen an der Steigung könnten eingedämmt werden, heißt es aus dem Straßenbauamt. Um das Tempo zu drosseln, seien eine Verkehrsinsel und Schikanen hilfreiche Mittel, so Maier.
Doris Pfaff


Zwei Varianten sind beim Radweg zwischen Hofstädten und Geiselbach in der Diskussion (von oben nach unten): Die Hofstädtener Siegbert Glaser, Arno Stein und Dieter Weipert (von links) verweisen auf ihren Vorschlagsweg, der auf der gegenüberliegenden Seite eine Anbindung nach Geiselbach hätte (Bild 2). Das Bauamt bevorzugt eine Trasse entlang der Staatsstraße, die jedoch mit Steigungen (Bild 3) und Engpässen (Bild 4) wie in der Spessartstraße verbunden ist. Fotos: Doris Pfaff

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Main-Echo 01.07.2014
Radweg nach Hofstädten: Viele Varianten
Gemeinderat: Krohnen berichtet den Planungsstand

Geiselbach. Bürgermeisterin Marianne Krohnen (CSU) hat den Geiselbacher Gemeinderat am Freitag über den aktuellen Stand zum Bau des geplanten Radwegs zwischen Geiselbach und Hofstädten informiert. Demnach fand Mitte Mai ein Gespräch mit allen Beteiligten statt. Dabei habe Schöllkrippens Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) Trassenvarianten für den Radweg vorgeschlagen, um die gefährliche Steigung am Ortseingang von Hofstädten zu vermeiden.
Geplant ist derzeit die Trassenführung entlang der Staatsstraße 2306, auf der linken Seite Richtung Hofstädten blickend. Die Kreuzung vor dem Geiselbacher Ortseingang, an der sich die Einmündungen der Kreisstraße AB 12 und der Staatsstraße 2306 treffen, soll so umgestaltet werden, dass die Radfahrer die Straße queren können, um Anschluss an den zwischen Geiselbach und Omersbach bestehenden Radweg zu erhalten.
Abknicken am Steinbruch?
Gemäß Pistners Alternative soll der Radweg bis zur Kreisstraße geführt werden und auf Höhe der verlängerten Ungenbachstraße auf den Radweg nach Omersbach treffen. Er könnte aber auch im Bereich des ehemaligen Steinbruchs abknicken und entlang der Gemarkungsgrenze Richtung Staatsstraße verlaufen, wo er auf die bisher geplante Trasse träfe. Von dort könnte der Weg auf der rechten Seite der Staatsstraße Richtung Geiselbach weitergeführt werden.
Straßenbauamt und Kreisstraßenverwaltung hätten bei dem Gespräch jedoch durchblicken lassen, dass die bislang geplante Variante deutlich besser sei, weil unter anderem die Radfahrer bei beiden Alternativen die Straßen auf freier Strecke queren müssten. Allenfalls könne der Radweg auf der linken Seite fortgeführt werden, doch dafür müssten erst die Grundstücke erworben werden.
Baukosten bei 341 000 Euro
Auch aus finanzieller Sicht sei die bisherige Planung besser, denn diese Trassenführung könne mit 273 000 Euro gefördert werden. Obwohl der Radweg bei Hofstädten etwas von der Staatsstraße abrücken werde, habe die Regierung von Unterfranken die Förderfähigkeit bereits bescheinigt. Die Baukosten werden auf 341 000 Euro geschätzt, so dass für beide Gemeinden ein Eigenanteil von 68 000 Euro übrig bliebe. Rücke der Radweg dagegen von der Staatsstraße ab, sinke die Förderung auf 136 000 Euro. Die Gemeinden müssten dann 205 000 Euro tragen. In Betracht käme noch ein Programm des Amts für Ländliche Entwicklung. Der Radweg müsste dann aber breiter werden, wodurch die Baukosten auf 398 000 Euro erhöhen würden. Die Gemeinden müssten davon 199 000 Euro tragen. Berücksichtigen müsse man ferner, dass nur 500 Meter des insgesamt 1420 Meter langen Weges auf Hofstädtener Gemarkung verlaufen.
Gefahrenstelle vermeiden
Der Gemeinderat Schöllkrippen wurde laut Krohnen mittlerweile darüber informiert, dass das Straßenbauamt den bislang geplanten Verlauf des Radwegs bevorzugt. Man wolle jedoch die Gefahrenstellen an der Steigung vor Hofstädten vermeiden.
Marion Stahl

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Main-Echo 23.06.2014
Bauamt: Radweg soll an der Staatsstraße entlang führen
Gemeinderat: Bei Hofstädten Geländeeingriffe nötig

Schöllkrippen. Nach dem Willen des Straßenbauamts soll der geplante Radweg zwischen Hofstädten und Geiselbach straßenbegleitend entlang der Staatsstraße 2306 verlaufen. Dies teilte Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) in der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats mit.
Die beiden von Hofstädten und Schöllkrippen vorgeschlagenen Varianten, die abseits der Staatsstraße verlaufen, um vor allem den Steilhang vor Hofstädten zu umgehen (wir berichteten), seien vom Straßenbauamt »nicht gewünscht«, so Pistner weiter. Etwa 500 Meter des insgesamt rund 1420 Meter langen Wegs verlaufen auf Hofstädtener Gemarkung.
Querungshilfen geplant
Planer Harald Klug (Firma FKS) informierte in der Sitzung über den Stand der Dinge beim geplanten Radweg. Um Gefahrenstellen an der Steigung vor Hofstädten auszumerzen, seien demnach womöglich Geländeeingriffe nötig, sagte Klug. Für die Verantwortungsträger - das staatliche Bauamt, die Verkehrsbehörden, die Polizei und die Gemeinden - stünden bei der Planung Sicherheitsaspekte im Vordergrund, so der Planer weiter. Dabei sei auch daran gedacht, Querungshilfen einzurichten und die Anbindung an Hofstädten zu optimieren.
Pfarr: Für Radler zu steil
Es gehe um Vorgaben, soziale Akzeptanz und Sicherheit, entgegnete Klug auf die Einwände von Ratsmitglied Michael Pfarr (CSU), der den geplanten Streckenabschnitt entlang der Straße kritisierte. Er sei für Radfahrer zu steil und nicht zumutbar. Bei der Einfahrt in den Ort, wo sich Radfahrer und Fahrzeuge kreuzen, käme es überdies zu hohen Geschwindigkeiten, meinte Pfarr.
Doris Pfaff

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Main-Echo 21.06.2014
Radweg nach Hofstädten bleibt fraglich
Gemeinderat: 350 000 Euro geschätzte Kosten für Mehrheit in Schöllkrippen zu hoch

Schöllkrippen. Offen ist am Dienstagabend im Marktgemeinderat geblieben, ob und wie der Radweg zwischen Hofstädten und Schneppenbach ausgebaut werden soll.
Der auch landwirtschaftlich genutzte, 2,50 Meter breite Weg, der 1999 mit Mitteln des Naturparks Spessart geschaffen wurde, ist Dauerthema in den Höfstädtener Bürgerversammlungen.
In der Ratssitzung stellte Planer Harald Klug (Firma FKS) die Ergebnisse einer Voruntersuchung für die vielfach gewünschte Asphaltierung des 1,2 Kilometer langen Radwegs vor. Der Wegs sei zwar ausreichend tragfähig, nicht frostsicher indes der Untergrund, so Klug. Hinzu kämen unsichere Grundwasserverhältnisse, da der Weg im Sechzig-Meter-Bereich des Schneppenbachs liege.
Die Empfehlung des Büros lautet demnach, eine Schottertrag- und Asphaltdeckschicht aufzubringen und bei einer Verbreiterung den Boden zu stabilisieren. Gemäß einer speziellen artenschutzrechtlichen Prüfung sei die Asphaltierung möglich, eine wasserrechtliche Genehmigung aber noch erforderlich. Die Schätzkosten für den drei Meter breiten Weg bezifferte Klug auf rund 350 000 Euro.
Günstigere Lösung vermisst
Auch wenn eine etwa 50-prozentige Förderung mit Mitteln des Amtes für ländliche Entwicklung in Aussicht gestellt wurde, waren die Kosten für die meisten Ratsmitglieder entschieden zu hoch. Siegbert Glaser (FWG) aus Hofstädten vermisste überdies »kreative Lösungsvorschläge« für einen günstigeren Wegeausbau. Dritter Bürgermeister Thomas Büttner (CSU) schlug vor, den Weg nur neu aufzuschottern und zu walzen.
Klaus Elsässer (CSU) erklärte, über kurz oder lang seien Hofstädten und Schneppenbach dennoch mit einem »sauber ausgebauten Fußweg« zu verbinden. Mike Steigerwald (FWG)schloss sich Glaser an, etwa nur die »schlechten Abschnitte« des Weges anzugehen. Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) riet ferner, die Ergebnisse eines landwirtschaftlichen Wegenetzprogramms innerhalb der kommunalen Allianz Kahlgund-Spessart abzuwarten.
Doris Pfaff

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Main-Echo 16.04.2014
»Die ungekrönte Königin des Kahlgrunds« ist tot
Nachruf: Irmgard Straub aus Hofstädten gestorben

Hofstädten. Im Alter von 92 Jahren ist die frühere Hofstädtener Volksschul-Rektorin Irmgard Straub am Dienstag vergangener Woche gestorben. Die Rektorin, die 1985 aus dem Kahlgrund nach Schweinfurt zog, war Ehrenbürgerin Hofstädtens.
Ihre Verbindung zu dem 550 Einwohner zählenden Ort, der seit 1978 zur Marktgemeinde Schöllkrippen gehört, »ist nie ganz abgerissen, zahlreiche Briefkontakte gab es bis in die letzten Jahre.« Das weiß Schöllkrippens Bürgermeister Reiner Pistner, der bei der Beerdigung der »Grande Dame von Hofstädten« am Freitag in Schweinfurt »als Dank und Anerkennung und in großen Respekt vor ihrem Lebenswerk« im Namen der Marktgemeinde Blumen am Grab niederlegte.
Bis zu 80 Kinder
Irmgard Straub sei die »ungekrönte Königin des Kahlgrunds« gewesen, zitiert Renate Schultes aus Hofstädten Pfarrer Stefan Redelberger, der diese Bezeichnung für die Ehrenbürgerin vor Jahren in einem Gespräch aufgeschnappt hatte. Redelberger ist heute in der Pfarreiengemeinschaft St. Anton und Maria Hilf Schweinfurt tätig, in der auch Irmgard Straub lebte.
Die 74-jährige Renate Schultes ging nicht nur acht Jahre bei Irmgard Straub in die Schule. Schon ihre Mutter Luise Reusing, die 1992 starb, pflegte mit der Lehrerin gute nachbarschaftliche Kontakte. »Frau Straub kam jeden Mittag zu uns zum Essen, sie gehörte quasi zur Familie«, so Renate Schultes, die unweit des ehemaligen Schul- und Wohnhauses der Lehrerin in der Spessartstraße wohnt. Von 1943 bis zur Schließung der Schule im Jahr 1972 habe Straub dort unterrichtet, und zwar in einem Klassenzimmer bis zu 80 Kinder in allen Jahrgängen von der ersten bis zur achten Klasse. »Eine unvorstellbare Leistung!« sagte Bürgermeister Pistner. Ausnahmslos alle Hofstädtener der Jahrgänge 1937 bis 1967 seien von Straub teilweise acht Jahre lang unterrichtet wurden.
Starke Persönlichkeit
Ursprünglich habe Irmgard Straub, eine geborene Münnerstädterin, die mit ihren Eltern und Geschwistern später einige Zeit in Frammersbach lebte, nur bis zum Abschluss ihrer Lehramtsprüfung in Hofstädten bleiben wollen. Doch der frühe Tod ihres Mannes habe sie dann viele Jahre bleiben lassen. Sie habe ihr Schicksal angenommen und alles zum Guten gewendet, heißt es in Hofstädten. Irmgard Straub sei in dem kleinen Ort zu einer Institution geworden: resolut, engagiert, kompetent, konsequent und liebevoll zugleich, temperamentvoll, alles in allem eine starke Persönlichkeit, deren Wort etwas galt. So mancher Hofstädter habe seine Ausbildung an einer höheren Schule ihrer Intervention bei den Eltern zu verdanken, erzählen einstige Schüler.
Es müsse bei soviel Engagement und Persönlichkeit nicht wundern, dass der Ortsgemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde bereits 1968 »Frau Oberlehrerin Straub anlässlich ihrer 25-jährigen Lehrtätigkeit an der Volksschule Hofstädten auf Grund ihrer hervorragenden Dienste um die Schule von Hofstädten zur Ehrenbürgerin« erklärte, so Bürgermeister Pistner in seiner Trauerrede in Schweinfurt. Die Geehrte sei 1968 erst 47 Jahre alt gewesen. Die Auszeichnung mache deutlich, wie beliebt und geschätzt sie war, wie sehr die Arbeit dieser Frau anerkannt wurde.
Irmgard Straub hinterlässt eine Schwester und deren Familie.
Doris Pfaff

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Heimatbote 20.Februar 2014
Arthur Röll nach 19 Jahren verabschiedet
Markus Schäfer neuer Jagdpächter im Revier Hofstädten-Schneppenbach

Hofstädten/Schneppenbach. Vergangenen Montag war Versammlung der Jagdgenossenschaft Hofstädten-Schneppenbach im Vereinsheim des SV Schneppenbach-Hofstädten. Es ging um die Wahl des Jagdpächters für das Gemeinschaftsjagdrevier, für welches zwei Angebote vorlagen. Das Interesse war so groß, dass bei über 50 Teilnehmern der große Saal geöffnet wurde.
Nach Begrüßung durch den Jagdvorsteher Alfred Dedio wurden die beiden Angebote vorgestellt und nach kurzer Diskussion die Wahl per Stimmzettel durchgeführt. Markus Schäfer, gebürtiger Schöllkrippener, jetzt wohnhaft in Mömbris, erhielt die Mehrzahl der Stimmen, die gleichzeitig auch die Mehrheit der vertretenen Flächen darstellte (eine Bedingung, die im Jagdgesetz vorgeschrieben ist). Damit übernimmt Markus Schäfer ab 1.April für 9 Jahre die Verantwortung von Arthur Röll, der sie 19 Jahre, erst in zwei getrennten, zuletzt im zusammengelegten Revier, inne hatte. Alfred Dedio bedankte sich zum Ende der Versammlung hierfür bei ihm und sprach die Hoffnung aus, auch mit dem neuen Jagdpächter gut zusammenzuarbeiten.

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Main-Echo 28.01.2014
"Tante Emma is back": Großer Auftritt mit dem Dorfladen

Hofstädter zu Gast in Berlin: Mit Kahlgründer Spezialitäten hat sich am Freitag der Dorfladen Hofstädten auf der Grünen Woche in Berlin präsentiert. Ein mannshohes Plakat ließ keinen Zweifel daran, welches unterfränkische Hofstädten hier auftrat: Unübersehbar war das Logo des Ladens auf die ausliegenden Äpfel gelasert. Imagebroschüren für den oberen Kahlgrund lagen für die Besucher aus.Das zentrale Anliegen war dabei nicht die Suche nach neuen Kunden für krustenreiches Brot und den mitgebrachten Hausmacher Kochkäse, sondern die Vorstellung eines gelungenen neuen Dorfzentrums in einer kleinen Landgemeinde. Bei einem Bühnenauftritt erklärten die Laden-Chefinnen den Zuschauern Geschichte und Konzept des Ladens.
»Lust aufs Land« heißt der Leitgedanke in Halle 4.2 auf der weltgrößten Landwirtschaftsmesse. Dörfer und Regionen zeigen hier wegweisende Ideen, wie sie die typischen Probleme abseits der Metropolen angehen. Landflucht, die Gründe dafür, mögliche Problemlösungen und Gegenkonzepte sind seit Jahren große Themen auf der Grünen Woche. Landjugendverbände, Landfrauen, lokale Initiativen und ähnliche Organisationen zeigen sich schon seit Langem neben all den kulinarischen Überraschungen. Interviews, Kinderzirkus, Ideenpräsentation, Auftritte von Gesangvereinen, Podiumsdiskussionen: Die »Land-Schau« bespielt die Bühne in Halle 4.2 den ganzen Messetag.
»Tante Emma is back - nach 30 Jahren Unterversorgung«, hatte das Programm für 12.55 Uhr angekündigt. Auf die Bühne traten Tanja Staab vom Dorfladen Hofstädten und Anton Brand vom Dorfladen aus dem oberpfälzischen Gleiritsch, begleitet von zwei Beratern, die geholfen hatten, die beiden Läden aufzubauen.
Staab und Brand berichteten eine knappe halbe Stunde, wie es zur neuen Einkaufsmöglichkeit in ihrem jeweiligen Dorf gekommen war. Die Hofstädtenerin zeigte sich vor allem begeistert, dass sich die kommunale Nahversorgung zum neuen Dorftreffpunkt entwickelt hat. Die »Heiße Theke« mit Mittagstisch und den Backwarenstand stellte sie als zentrale Säule des Erfolges vor.
»Wir haben in Gleiritsch einen gemeinsamen Backofen im Ort, da haben wir zur Gründung die Einwohner mit Pizza geködert, da konnte keiner mehr nein sagen«, lachte der Oberpfälzer. Unternehmensberater Wolfgang Gröll brachte eine weitere Idee mit aufs Podium. »Wir überlegen, ob solche Läden nicht Bestellterminals einrichten sollten - dann könnten die Landmenschen ihre Möbelkäufe und anderen Wünsche gleich vor Ort abwickeln«, philosophierte er in die Zukunft.

Äpfel und Informationen
Eingerahmt von einem Kinderzirkus und mehreren Tourismusständen hielt die andere Hofstädtener Dorfladenchefin Michaela Mannel zwischendurch die Stellung am Stand 103. »Wer einen Apfel haben will, muss sich auch anhören, was wir zu sagen haben«, erläuterte sie schmunzelnd ihr Konzept.
»Mein Dorf hat 150 Einwohner, und zwei ladenlose Dörfer liegen noch in der Nachbarschaft«, interessierte sich ein Messebesucher aus Nordhessen. »Glauben Sie, das könnte auch bei uns laufen?« wollte der Homberger von der Kahlgründer Erfahrung profitieren.
»Wir sind so voller Eindrücke und wollen noch viele außergewöhnliche Produkte kennenlernen«, brachten Mannel und Staab ihren ersten Tag der am Sonntagabend beendeten Grünen Woche auf den Punkt. »Zur Probe wollen wir auf jeden Fall die Kartoffelmarmelade mit Ananas von einer Anbieterin aus Norddeutschland bestellen!«
Henson Stehling

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Main-Echo 08.01.2014
Hofstädten auf der Grünen Woche
Nahversorgung: Dorfladen präsentiert sich auf internationaler Messe in Berlin
Geschäftsführerinnen stellen Konzept vor

Schöllkrippen-Hofstädten/Berlin. Der Dorfladen Hofstädten gehört zu den zwölf Dorfläden und Gründungs-Initiativen aus Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die vom 17. bis 26. Januar bei der »Grünen Woche« in Berlin ihre Konzepte und Erfahrungen bei der Sicherung der Nahversorgung und der Lebensqualität vorstellen werden. »Vielfalt verführt« lautet ein Slogan der Grünen Woche, zu der 400 000 Besucher erwartet werden, informieren die Messeorganisatoren in einer Pressemitteilung. Die Grüne Woche gilt als weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Die Vielfalt der von Bürgern oder Gemeinden geführten Dorfläden wird federführend vom Dorfladen-Netzwerk in der Halle 4.2. »Lust aufs Land« gezeigt. An jedem Messetag präsentieren sich jeweils zwei Dorfläden. Den erfolgreichen Hofstädtener Dorfladen stellen die beiden Geschäftsführerinnen Tanja Staab und Michaela Mannel am 24. Januar vor.

»Dörfern einen Weg zeigen«
»Ziel ist es, das Bürgerladenkonzept publik zu machen und ebenfalls betroffenen Dörfern einen Weg aufzuzeigen, wie man sich selbst helfen kann«, erklärt Tanja Staab vorab unserer Zeitung. Laut Pressemitteilung des Dorfladen-Netzwerkes ist die Zahl der Lebensmittelgeschäfte seit 1970 von damals 160 000 auf weniger als 39 000 im Jahr 2012 dramatisch gesunken. Acht Millionen Bundesbürger gelten als unterversorgt. Die Zahl der Einkaufsfahrten habe sich verdoppelt, die Wege zum Einkaufen werden immer länger. 70 Prozent der kleinen Dörfer in Bayern hätten keinen Lebensmittelladen mehr.
Was vor eineinhalb Jahrzehnten zaghaft begann, sei zum neuen Trend geworden. Immer öfter nähmen engagierte Bürger sowie aktive Kommunalpolitiker und Bürgermeister das Heft des Handels in die Hand und gründeten Dorfläden als Selbsthilfeeinrichtung. »Eigeninitiative statt Unterversorgung« laute das Motto.
Nach erfolgreicher Eröffnung eines Dorfladens als dörfliche Gemeinschaftsleistung könnten engagierte Einwohner und Gemeinden täglich Lebensqualität für die Menschen und Zukunftsfähigkeit für das ganze Dorf ernten. Über 200 von Bürgergesellschaften, Genossenschaften, Vereinen oder Gemeinden geführte Dorfläden gibt es inzwischen.
»Nur eine Handvoll war nicht erfolgreich«, berichtet Dorfladen-Unternehmensberater Wolfgang Gröll aus Starnberg. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und den ländlichen Raum organisiert das im niedersächsischen Otersen ansässige Dorfladen-Netzwerk jetzt die erste gemeinsame Messepräsentation von Dorfläden aus drei Bundesländern.
Stand in Halle »Lust aufs Land«
Zu finden sind die Dorfläden in Halle 4.2. »Lust aufs Land« auf dem Stand 103. Am Nachbarstand präsentieren die Ostsparkassen ihr Pilotprojekt »Große Emma«. Wenige Meter weiter geht es auf der Landschaubühne jeden Tag auch um »Tante Emmas Töchter«. Das Dorfladen-Netzwerk kooperiert für das Bühnenprogramm mit dem Deutschen Landkreistag,. Die täglichen Gesprächsrunden im Bühnenprogramm werden von den Fernsehmoderatorinnen Heike Götz und Petra Schwarz moderiert.
Doris Pfaff
Internet: www.dorfladen-netzwerk.de/gruene-woche-berlin-2014
Hintergrund: Dorfladen Hofstädten
Nach mehr als dreißig Jahren hat der etwa 510 Einwohner zählende Schöllkrippener Ortsteil Hofstädten seit dem 12. April 2012 wieder einen Lebensmittelladen. Der Dorfladen war 2012 der erste von Bürgern gegründete Dorfladen im Landkreis Aschaffenburg.
Dem Laden liegt die Rechtsform einer haftungsbeschränkten Unternehmergesellschaft (UG), zugrunde. Zweck der Gesellschaft ist die »Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft der Gesellschafter und stillen Gesellschafter durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb beziehungsweise die Förderung der sozialen oder kulturellen Belange der Mitglieder«. Die UG hat derzeit 123 Gesellschafter.
Der Laden beschäftigt aktuell zehn Mitarbeiter inklusive ehrenamtlichen Helfern. Der Jahresumsatz für das Geschäftsjahr 2012 betrug rund 225 000 Euro. Prognostiziert waren 140 000 Euro. Neben seinem freundlichen Service, dem breitgefächerten Warenangebot und der liebevoll gestalteten Einrichtung punktet der Dorfladen in Hofstädten mit kreativen Ideen und Angeboten. (Doris Pfaff)

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