Nachrichten
Aktualisiert:
Zum Anfang
2019

Main-Echo, 30.08.2019
Vielfältige Sturmschäden in und um Hofstädten
Unwetterfolgen: Rundgang mit Bürgermeister, Feuerwehr, Jagdvorsteher und Gemeinderätin

Schöllkrippen. Kaputte Dächer, zerdrückte Feldscheunen, umgestürzte Bäume, Maisfelder verhagelt, Streuobst zerstört: Die Liste der Schäden ist lang, die das Unwetter vom 18. August in und um Hofstädten angerichtet hat. Von der Öffentlichkeit bisher kaum wahrgenommen, waren auch Teile des 500 Einwohner zählenden Schöllkrippener Ortsteils und seines Umfeldes in Richtung Westerngrund stark betroffen. Der tornadoartige Sturm war vor allem über Alzenau und Kahl hereingebrochen. Eine schwere Sturmflanke hatte indes auch Omersbach und das benachbarte Hofstädten erreicht. Während die Schäden im Hauptort Schöllkrippen und in Schneppenbach vergleichsweise gering seien, werde das ganze Ausmaß bei Hofstädten jetzt sichtbar, sagte Bürgermeister Reiner Pistner (FWG) unserem Medienhaus. Ausgehend von der Straße Blinder Grund zogen Pistner, Jagdvorsteher Alfred Dedio, Hofstädtens erster Kommandant Karlheinz Mannel, sein Stellvertreter Tim Dedio und Gemeinderätin Christine Edinger (FWG) bei einer Tour am Donnerstag durch Feld und Flur sowie einigen Ortsstraßen eine vorläufige Bilanz. Die Fläche der Baumschäden vor allem im Wald zwischen Hofstädten und Westerngrund schätzte Pistner auf etwa vier Hektar.
Von den Kräften der Natur zeugen auf einer breiten Schneise abgebrochene und entwurzelte Bäume und haufenweise herumliegendes Geäst. Nach wie vor sind Waldwege nicht passierbar. Denn erst seit Mittwoch sei ein Laufacher Forst-Unternehmen im Einsatz, um die Wege freizuschneiden. Weil sie noch mit Arbeiten in anderen sturmgeschädigten Gemeinden gebunden waren, konnten sie nicht früher nach Hofstädten kommen, erklärte einer der Mitarbeiter des Forstbetriebs.
Waldbesitzer in der Pflicht
Während der Markt Schöllkrippen für die Verkehrssicherungspflicht der Wege zuständig sei, müssten sich die Hofstädtener Waldbesitzer nun selbst um die Aufräumarbeiten in ihren Parzellen kümmern, so Bürgermeister Pistner. »Viele schöne alte Buchen sind dahingera «, zeigte sich Alfred Dedio bestürzt.
Auf den Wiesen sieht es nicht besser aus: Wie viele Streuobstbäume umgeknickt oder deren Kronen abgerissen sind, lässt sich kaum zählen. »Hunderte« seien es, meint Pistner. An den noch stehenden lässt sich heuer kein Apfel mehr ernten.
»Hin« sind auch Maisfelder und Insekten-Blühwiesen, so Jagdvorsteher Dedio. Umgefallen seien zudem viele 50 Jahre alte Weiden am Bach, berichtet Christine Edinger, die außerdem von etlichen Hagelschäden an den Rollos von Wohnhäusern weiß.
Wiederaufgestellt habe das Bayernwerk sechs umgefallene Strommasten, so zweiter Kommandant Tim Dedio. Bis vor wenigen Tagen war die Verbindungsstraße zwischen Hofstädten und Westerngrund noch gesperrt, so Dedio weiter. Bäume mussten weggeräumt, und gefährlich herunterhängende Äste geschnitten werden.
Bis 2 Uhr nachts im Einsatz
Am Sturmabend, sei die Hofstädtener Wehr bis nachts um zwei Uhr mit 25 Kräften im Einsatz gewesen, vor allemauch um Dächer zu sichern. Unterstützung leisteten die Wehren aus Schöllkrippen mit der Drehleiter und 14 Einsatzkräften, sowie aus Dörnsteinbach, Krombach, Geiselbach und Waldaschaff mit insgesamt 28 Leuten, fasst Dedio zusammen. Die Arbeiten gingen weiter den ganzen Montag und am Samstag darauf. »Fünf Dankesschreiben« für die Hilfe der Feuerwehr bei den Sicherungsarbeiten habe man erhalten, berichtet Feuerwehrkommandant Karlheinz Mannel.
Ärmel hochkrempeln, aufräumen und reparieren wird es dennoch weiter für viele Hofstädtener heißen. So etwa für Bewohner der Raingartenstraße, die am Donnerstag Schäden an Dächern in Ordnung brachten.
 

Schadensbegutachtung im Hofstädtener Wald: Von links: Bürgermeister Reiner Pistner, Feuerwehr- Kommandant Karlheinz Mannel, Jagdvorsteher Alfred Dedio, Gemeinderätin Christine Dedio und Zweiter Kommandant Tim Dedio
Doris Pfaff

Hintergrund: Wohin mit dem Sturmholz?
• Die Marktgemeinde Schöllkrippen hat für Hofstädten in der Straße Blinder Grund,
darunter etwa am Dorfgemeinschaftshaus, und an anderen Wegen zentrale Plätze
eingerichtet, wohin Privatleute heruntergefallenes Geäst aus Feld, Gärten und
Grundstücken bringen können. Laut Schöllkrippens Bürgermeister Reiner Pistner sorgt
die Kommune dafür, dass das Holz geschreddert und entsorgt wird.
• Alternativ könne kleineres Sturmholz in den nächsten vier Wochen auch zu den
üblichen Öffnungszeiten in die Deponie in der Laudenbacher Straße gebracht
werden. Die Anlieferung des Materials sei kostenlos.

top

Nachrichtenarchiv:



2019
2018
2017
2016 2015 2014 2013 2012 2011
2010 2009 2008 2007 2006 2005